Jenseits von Gut und Böse? Teil 4 | Beyond good and evil? pt 4

in Deutsch Unplugged13 days ago

Jenseits von Gut und Böse?


Teil 4

Ich stelle mir vor:
Verwirrung im Rat der Küchen-Götter – Maxime revoltiert und verlangt andere Szenarien! Maximes Argument: Das Szenario „9/11“ sei überhaupt nicht gut geeignet, moralische Prinzipien zu erkunden. Insbesondere seien die Optionen nicht ausreichend reflektiert, und die von Maxime neulich gewählte Option (3) – „Du bleibst bei den Passagieren und sagst ihnen für alle vernehmlich und verständlich, dass sie nur noch eine Minute zu leben haben und sich darauf einrichten sollen.“ –
habe eigentlich keinen Bestand, weil… Ab hier wird es schwierig, weil Maxime und Wolf durcheinander reden.

Wolf: „Das habe ich doch gleich gesagt, das ist unrealistisch und untauglich – “ Maxime: „Darum geht es mir jetzt aber gar nicht, sondern um die Frage: Kann ich mein höchstes moralisches Prinzip – “ Wolf: „Schon wieder Prinzip! Ich kann’s bald nicht mehr hören!“ – Maxime: „… Prinzip auch dann anwenden, wenn es nicht nur mich selbst betrifft, sondern andere Menschchen erkennbar in Mitleidenschaft zieht?“ – Wolf: „Eben nicht! Dazu fehlt dir jede Berechtigung!“ – Maxime: „Kann ich für meine Erkenntnis, dass das Leben nicht den höchsten Wert darstellt, andere sterben lassen, indem“ – Wolf schlägt mit der Hand auf den Tisch: „Nein!“ – Maxime: „… indem ich sie nicht rette, obwohl ich es könnte? War es also falsch, Option (3) zu wählen statt Option (2) oder sogar Option (1)?“

Schweigen.

Maxime holt tief Luft: „Könnte ich vielleicht sogar verpflichtet sein, zu töten und Schuld auf mich zu laden, wenn ich andere damit retten kann?“ Ich stelle mir vor: Tumult! Es sieht beinahe so aus, als wolle Wolf sich auf Maxime stürzen, um Maxime zu würgen, während Vivienne mit einer Hand Wolf festhält und ihn zurück drückt auf seinen Stuhl. Die geöffnete Bierflasche fällt um, Schaum auf dem Tisch. Maxime schaut ganz erschrocken.

Hier müsste ich jetzt einschreiten, doch Vivienne ist schneller und wendet sich an Maxime: „Moment mal, jetzt übernimmst du ja aber die Argumentation der Terroristen, die für ihren vermeintlich guten Zweck töten! Denn auch diese handeln – zumindest vorgeblich – in der Meinung (und ich weigere mich, nebenbei bemerkt, das einen ‚Glauben‘ zu nennen), sie müssten Menschen schützen und zu diesem Zweck andere Menschen töten.“ – Wolf knurrt: „… und dafür eine paradiesische Belohnung kassieren.“ – Ich doziere: „Wo sich Eigennutz bemerkbar macht oder sogar handlungsleitend wird, ist immer größte Vorsicht geboten. – Aber nehmen wir an, Maxime hätte Freunde an Bord gehabt. Wäre es dann nicht angebracht gewesen, um derentwillen moralische Wagnisse einzugehen?“

„Was ist denn ein ‚moralisches Wagnis‘?“, will Vivienne sofort wissen, und Wolf schaut, als ob ihm das Gerede allmählich in hohe Schleierwolken steige, wo die Luft dünn wird zum Atmen und die Sicht schlecht und die Substanz zu fadenscheinig, um darüber noch weiter nachzudenken. Also bringe ich schnell einen seiner scheiternden Helden ins Spiel: „Sisyphos!“ Ich gewinne Interesse, weiß aber noch nicht weiter. „Ich meine jetzt nicht den oberschlauen Sisyphos, der die Götter überlistet, sondern den, der den Stein immer wieder hinauf schleppt, obwohl er ja weiß, der wird wieder runter rollen.“ Ich rede mich warm. „Das ist ein Sinnbild für ein moralisches Wagnis: etwas zu versuchen, von dem man weiß, dass es nicht gelingen wird. Von dem man aber überzeugt ist, dass es getan werden müsste. Scheitern, aufstehen, wieder scheitern, besser scheitern.“

Schweigen. Eigentlich hätte Wolf doch anbeißen müssen bei diesem Köder?

Ich setze neu an: „Ein gutes Menschchen zu werden, ist eine Aufgabe wie das Rollen von Sisyphos’ Stein. Zum Scheitern verurteilt, aber doch ein kategorischer Imperativ, d.h. eine unausweichliche Verbindlichkeit, eine bedingungslose Aufforderung. Es gibt trotz des ewigen Scheiterns keine vor der kritischen Vernunft akzeptable Ausrede.“ Maxime: „Ich schreite also trotz allem von guter Tat zu guter Tat, soweit es gelingt?“ Ich: „So sieht es mal aus.“ Maxime: „Und wenn ich mich einfach wohl fühle bei einer Tat, ohne groß darüber nachzudenken, was dann? Kann die Tat dann gut sein?“

Wolf: „Was für eine Frage! Spinnt ihr denn jetzt komplett?“ Vivienne: „Nein, denn die Frage ist leider nur allzu berechtigt. Geschieht die Tat von mir zu dem Zweck, mich selbst wohl zu fühlen, dann wird das darin vielleicht enthaltene Gute nicht mehr um dieses Guten willen angestrebt, und die Tat gerinnt wie frische Milch durch zu viel hinein gemischten Orangensaft infolge meiner verdeckten Selbstbezogenheit.“ Wolf: „Damit wird doch aber jede einzelne gute Tat zur unmöglichen Sisyphos-Aufgabe! Jeder Schritt auf dem Weg wird so anstrengend wie der ganze Weg den Berg hinauf! Wie soll denn dabei jemand noch fröhlich sein und glücklich werden?“ Spricht’s und nimmt sein viertes Brandenburgisches Konzert.

„Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Mutlosen noch tritt auf den Weg der Verkünder noch sitzt, da die kleinen Küchen-Götter sitzen, sondern hat Lust am Gesetze des Herrn Kant.“ Vivienne und ich schauen einander fragend an. Wer paraphrasierte da den Beginn des ersten Psalms? Hat Maxime das raus gehauen? War das Spott? Wolf scheint es nicht gehört zu haben, vielleicht schlossen sich seine Ohren allmählich vom vielen Alkohol.

„Bitte neue Szenarien!“, erinnert uns Maxime.

Ich fange an: „Du überquerst die Straße auf dem Weg zur Bushaltestelle und wirst auf der anderen Seite von einem dir fremden Menschchen angesprochen, das dich um einen Euro bittet. Es sieht ein bisschen abgekämpft aus, dieses Menschchen, trägt aber saubere Kleidung und wirkt geistig klar, also nicht betrunken oder berauscht. Wie reagierst du?“

Maxime lächelt dem Bettler zwar freundlich zu (auch auf die Gefahr hin, damit arrogant zu wirken), gibt dem Menschchen aber kein Geld. Maximes Überlegungen dabei gründen sich auf Berichte von Bettlern, die für Banden arbeiten und alles abgeben müssen, und außerdem ist es laut Maxime bei fremden Menschchen auch immer möglich, dass man mit Geldgeschenken einer Sucht weiter hilft, selbst wenn im Augenblick nichts davon unmittelbar zu sehen ist.

Wolf verfolgt die Erläuterungen von Maxime offenbar schon teilnahmslos, und Vivienne sagt leider auch nichts dazu.

Ich steige ein: „Und hast du erwogen, den Bettler zurück zu fragen, ob du ihm was zu essen oder zu trinken kaufen könntest, weil du kein Bargeld dabei hast, aber im Geschäft bargeldlos zahlen kannst?“ Maxime schüttelt den Kopf. Wolf wird allerdings aufmerksam: „Wenn das gelogen wäre, könnte es dann trotzdem eine gute Tat einleiten?“ Wir Küchen-Göttlein erörtern das in einigem Hin und Her, kommen aber zu keinem eindeutigen Ergebnis. Können Handlungen voneinander unabhängig betrachtet werden? Oder sind Handlungen miteinander verkettet, insbesondere dann, wenn die eine Tat eine andere vorbereiten soll? Wir bleiben im Dissens.

Ich sage schließlich: „Nächstes Szenario! Dein Freund XY ist in Not, es geht ihm psychisch und physisch immer schlechter, das zieht sich schon Jahre, er sieht keine Lösungswege mehr, nachdem er dies und das versucht hat, und er möchte nun von dir eine Suizidberatung.“

Wolf steigt in dieses Thema sofort ein und plädiert dafür, solche Informationen tunlichst zurück zu halten, um selbstmordgefährdete Freunde vor sich selbst zu schützen. Vivienne unterscheidet zwischen den Informationen einerseits und deren Bewertung auf der anderen Seite, eine Bewertung, die Freunde wie alle Menschen für sich selbst vornehmen müssen, „nicht ich und du an ihrer Stelle“, wie sie sagt. Was sie mit diesen Bewertungen meint, habe ich jedoch nicht verstanden. Das Umsetzen der Informationen zu Taten? Also die Abwägung, ob ich dies oder jenes tun könne?

Ich selbst zögere an diesem Punkt wegen der Frage nach der für mich nicht erkennbaren Linie zwischen Tat aus rationaler Entscheidung und Handlung im emotionalen Affekt. Maxime wiederum findet wie Vivienne, niemand könne und brauche Erwachsene vor sich selbst und ihren Affekten zu schützen, denn mit den eigenen Affekten selbst klarzukommen, sei Teil des Wegs zur Freiheit, und gut gemeinten Paternalismus hält Maxime dabei eindeutig für eine Behinderung und keine Hilfe.

Wir planen, daraus demnächst eine kurze oder lange Geschichte zu bauen, einen Roman der Küchen-Götter. Dabei soll die Hauptfigur wie in einem Entwicklungsroman wachsen, nach dem Wunsch von Wolf aber dennoch scheitern. Wir könnten äußere Umstände und innere Konflikte aufeinander prallen lassen, wir könnten aber auch mit einer zweiten Hauptfigur arbeiten und auf diese Weise beide Ursachen-Bereiche voneinander unterschieden halten.

Ich habe noch ein weiteres Szenario: „Wie steht es mit dem sogenannten ‚Dienst an der Waffe‘? Ich denke dabei nicht nur an eine allgemeine Wehrpflicht in Friedenszeiten, sondern vor allem an eine Einberufung zum tatsächlichen Einsatz bei einem kriegerischen Angriff durch ein Nachbarland. Gehst du zum Militär? Nicht freiwillig von dir aus, aber bei einer Aufforderung durch deine Staatsführung? Oder verweigerst du dich und gehst damit das Risiko ein, ins Gefängnis gesperrt oder anderweitig bestraft zu werden?“

Wolf und Maxime sind dagegen, Waffen in eindeutiger Tötungsabsicht in die Hand zu nehmen bzw. sich dazu ausbilden zu lassen, aber aus unterschiedlichen Gründen. Maxime vertritt einen klaren
Pazifismus: „Ich werde niemanden töten, auch nicht um Freunde oder mich selbst zu retten, könnte aber vielleicht für Sanitätsdienste zum Militär gehen, denn ob die von mir Gepflegten dann erneut an der Schlacht teilnehmen, ist deren Entscheidung, nicht meine.“

Dagegen würde Wolf einfach keinen Staat verteidigen wollen, der nicht wirklich von ihm geachtet und befürwortet werden kann. Wäre aber der Staat, um dessen Verteidigung es geht, sozial gerecht und demokratisch organisiert, dann hielte er dessen Verteidigung auch mit Waffen für angebracht (sein Schlagwort: ‚gerechter Krieg‘). Ich grätsche an dieser Stelle sofort hinein und bezweifle trotz einiger Argumente, die zurück gehen bis in die Antike, die Existenz eines sogenannten ‚gerechten Krieges‘. Meiner Meinung nach dient eine solche Formel immer nur der Propaganda der Kriegsbefürworter, selbst wenn die höchsten staatlichen oder respektabelsten religiösen Oberhäupter ebenfalls in dieser Weise reden. Auch Angreifer stellen ja ihre Kriege allzu gern als ‚gerecht‘ dar, beispielsweise als vorbeugende Verteidigung gegen einen aufrüstenden Aggressor.

Maxime sagt, wir geraten mit den Szenarien schon wieder zu weit ab vom Alltäglichen, aber Vivienne findet, das könne sich gerade beim Thema Krieg leider nur allzu schnell ändern. Wir schweigen betroffen, auch Maxime ist still. Wolf schaut nach dem Sirup für sein fünftes Brandenburgisches Konzert.


Beyond good and evil?


Part 4

I imagine:
Confusion in the Council of Kitchen Gods - Maxime revolts and demands other scenarios! Maxime's argument: The ‘9/11’ scenario is not at all well suited to exploring moral principles. In particular, the options are not sufficiently reflected, and the option (3) chosen by Maxime the other day - ‘You stay with the passengers and tell them in a way that everyone can hear and understand that they only have one minute to live and should prepare themselves.’ - doesn't really hold water because... It gets difficult from here because Maxime and Wolf are talking at cross purposes.

Wolf: ‘I said that straight away, it's unrealistic and unsuitable - “ Maxime: ”But that's not what I'm talking about now, it's the question: can I live up to my highest moral principle - “ Wolf: ”Principle again! I'm getting sick of hearing it!’ - Maxime: ‘... apply the principle even if it not only affects me, but also has a recognisable impact on other people?’ - Wolf: ‘Exactly not! You don't have any authorisation to do that!’ - Maxime: ‘Can I let others die for my realisation that life is not the highest value by’ - Wolf bangs his hand on the table: ‘No!’ - Maxim: ‘... by not saving them, even though I could? So was it wrong to choose option (3) instead of option (2) or even option (1)?’

Silence.

Maxime takes a deep breath: ‘Could I perhaps even be obliged to kill and incur guilt if it means I can save others?’ I imagine: Tumult! It almost looks as if Wolf wants to pounce on Maxime to strangle Maxime, while Vivienne holds Wolf with one hand and pushes him back onto his chair. The open beer bottle falls over, foam on the table. Maxime looks terrified.

I should intervene now, but Vivienne is quicker and turns to Maxime: ‘Wait a minute, now you're adopting the reasoning of the terrorists who kill for their supposedly good cause! Because they also act - at least ostensibly - in the mindset (and I refuse to call this a ‘belief’, by the way) that they have to protect people and kill other people for this purpose.’ - Wolf growls: ‘... and collect a paradisiacal reward for it.’ - I lecture: ‘Wherever self-interest makes itself felt or even becomes a guiding principle, the greatest caution is always required. - But let's assume that Maxime had friends on board. Wouldn't it then have been appropriate to take moral risks for their sake?’

‘What is a “moral risk”?’ Vivienne immediately wants to know, and Wolf looks as if the talk is gradually rising into high veils, where the air becomes thin to breathe, visibility poor and the substance too flimsy to think about it any further. So I quickly bring one of his failing heroes into play: ‘Sisyphus!’ I gain interest, but still don't know what to do. ‘I don't mean the clever Sisyphus who outwits the gods, but the one who keeps dragging the stone up, even though he knows it will roll down again.’ I warm myself up. ‘It's a symbol of a moral risk: trying something that you know won't work. But you are convinced that it should be done. Fail, get up, fail again, fail better.’

Silence. Surely Wolf should have bitten at this bait?

I start again: ‘Becoming a good person is a task like rolling Sisyphus’ stone. Doomed to failure, but still a categorical imperative, i.e. an inescapable obligation, an unconditional demand. Despite eternal failure, there is no excuse acceptable to critical reason.’ Maxime: ‘So despite everything, I go from good deed to good deed as far as I can?’ Me: ‘That's what it looks like.’ Maxim: ‘And if I just feel good about an act without thinking about it too much, then what? Can the deed then be good?’

Wolf: ‘What a question! Are you completely crazy now?’ Vivienne: ‘No, because the question is unfortunately all too justified. If the deed is done by me for the purpose of feeling good about myself, then the good that it may contain is no longer strived for for the sake of this good, and the deed curdles like fresh milk with too much orange juice mixed in as a result of my hidden self-centredness.’ Wolf: ‘But this turns every single good deed into an impossible Sisyphus task! Every step on the path becomes as exhausting as the whole way up the mountain! How can anyone still become cheerful and happy this way?’ He says that, leans back and takes his fourth Brandenburg Concerto.

‘Blessed is he that walketh not in the counsel of the discouraged, nor treadeth in the way of the heralds, nor sitteth where the little kitchen gods sit, but delighteth in the law of the Lord Kant.’ Vivienne and I look at each other questioningly. Who paraphrased the beginning of the first psalm? Did Maxime blurt it out? Was that mockery? Wolf doesn't seem to have heard it, maybe his ears were starting to close from all the alcohol.

‘New scenarios, please,’ Maxime reminds us.

I start: ‘You cross the road on your way to the bus stop and are approached on the other side by a stranger who asks you for a dollar. This person looks a bit worn out, but is wearing clean clothes and seems mentally clear, so not drunk or intoxicated. How do you react?’

Maxime gives the beggar a friendly smile (at the risk of appearing arrogant), but doesn't give the person any money. Maxime's thoughts are based on reports of beggars who work for gangs and have to hand over everything, and according to Maxime, it is always possible to help an addiction with gifts of money from strangers, even if there is no immediate sign of it at the moment.

Wolf seems to be following Maxime's explanations without interest, and Vivienne unfortunately doesn't say anything either.

I get in: ‘And have you considered asking the beggar back if you could buy him something to eat or drink because you don't have any cash with you, but you can pay cashless in the shop?’ Maxime shakes his head. Wolf, however, takes notice: ‘If that were a lie, could it still be a good deed?’ We little kitchen gods discuss this back and forth for a while, but come to no clear conclusion. Can actions be considered independently of each other? Or are actions interlinked, especially when one action is intended to prepare another? We remain in disagreement.

I finally say: ‘Next scenario! Your friend XY is in trouble, he's getting worse mentally and physically, it's been going on for years, he can't see any solutions after trying this and that, and now he wants you to give him suicide counselling.’

Wolf gets straight into this topic and pleads for such information to be withheld as far as possible in order to protect suicidal friends from themselves. Vivienne distinguishes between the information on the one hand and its evaluation on the other, an evaluation that friends, like all people, have to make for themselves, ‘not me and you in their place’, as she says. However, I did not understand what she meant by these evaluations. Turning information into action? In other words, weighing up whether I can do this or that?

I myself hesitate at this point because of the question of the unrecognisable line between acting out of a rational decision and acting in emotional affect. Maxime, on the other hand, agrees with Vivienne that nobody can or needs to protect adults from themselves and their emotions, because coming to terms with one's own emotions is part of the path to freedom, and Maxime clearly considers well-intentioned paternalism to be a hindrance and not a help.

We are planning to turn this into a short or long story soon, a novel of the kitchen gods. The main character should grow like in a coming-of-age novel, but still fail according to Wolf's wishes. We could let external circumstances and internal conflicts collide, but we could also work with a second main character and in this way keep the two cause areas distinct from each other.

I have another scenario: ‘What about the so-called “service at arms”? I'm not just thinking of general conscription in peacetime, but above all of being called up for actual deployment in the event of a military attack by a neighbouring country. Are you joining the military? Not voluntarily, but when asked to do so by your national leadership? Or do you refuse and run the risk of being imprisoned or punished in some other way?’

Wolf and Maxime are against picking up weapons with the clear intention of killing or being trained to do so, but for different reasons. Maxime represents a clear
pacifism: ‘I won't kill anyone, not even to save friends or myself, but I might join the military for medical services, because whether those I care for then take part in the battle again is their decision, not mine.’

On the other hand, Wolf would simply not want to defend a state that he does not really respect and support. However, if the state whose defence is at stake were socially just and democratically organised, then he would also consider it appropriate to defend it with weapons (his catchphrase: ‘just war’). I immediately jump in at this point and doubt the existence of a so-called ‘just war’, despite some arguments that go back to antiquity. In my opinion, such a formula only ever serves the propaganda of those in favour of war, even if the highest state or most respectable religious leaders also speak in this way. And aggressors too like to present their wars as ‘just’, for example as a preventive defence against an arming aggressor.

Maxime says we're getting too far away from the everyday again with the scenarios, but Vivienne thinks that can unfortunately change all too quickly, especially when it comes to war. We are silent, concerned, and Maxime is silent too. Wolf looks for the syrup for his fifth Brandenburg Concerto.

Translated by DeepL and proofread by the author

Sort:  

Interesting, very interesting your posts on beyond good and evil. They make me analyze a lot the scenarios raised in them.

I will leave you my opinion on two of those scenarios:

  • Helping the other, is just that, simply helping because you were born to help him, indifferent what he is going to do with the help you are giving him, because not doing it or not even thinking about doing it, even when you can, is judging him based on some pre-established beliefs in your mind. And with this, I am referring to the scenario of the Beggar, who even, according to the scenario, was well dressed, and usually beggars are not well dressed, which opens the possibility that this person may be a victim who is in need of help. We see so many cases in this life, such as human trafficking, for example. But in the end, we are not the ones to judge.
  • The other scenario is to enlist in the army at the request of the government because there is a war... Difficult decision for anyone, even if it is compulsory. In general, the leaders who provoke wars do not go to them to fight and are not the ones who lose their lives there. The concept of Just War, is and always will be a facade... Now if war comes to your community, to your home, in that case, what other options are there besides defending yourself, especially when you have people you care about.

It was a pleasure to read.

 11 days ago 

Many thanks for reading, thinking and answering!
I'll read aloud your scenario suggestions to Maxime, and I hope Maxime is able to answer in a short time. ;-)

 11 days ago 

I've got an interview date with Maxime!

 10 days ago 

Team Europe appreciates your content!
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