RE: Psychologische Persönlichkeitsstruktur inkl. Auswerteschlüssel
Dies ist definitiv nicht mein Fachgebiet und ich werde mich hüten mich darin länger zu ergeben. Ein Letzter Versuch um dich zufrieden zu stellen:
Ich gebe hier weiter, was ich aus erster Hand von einem renommierten und erfahrenen Psychologen / Psychotherapeuten erfahren habe und dies widerspricht dem von dir angeführten, von Journalisten ohne auffindbarer Schwerpunktsqualifikation verfassten SWR Artikel. Daher verlasse ich mich definitiv lieber auf die Angaben des Professors, als wie auf einen Artikel, in welchem unreferenzierte 'Ansätze' (de facto nur Versuche) angeführt werden.
Die anderen von dir aufgezeigten Arbeiten fokusieren sich auf Personen mit psychopathischen Anwandlungen, also keine handfesten Psychopathen. Diese Formulierung ist in Ihren Titeln nicht ohne Grund so gewählt. Kein ordentliches Fachjournal mit entsprechendem Peer Review würde sich trauen, eine andere, mutigere Formulierung zu akzeptieren. Noch einmal: Einem Psychopathen fehlt auf Grund seiner Natur sowohl das Interesse sich zu ändern (eine Grundvoraussetzung in der Psychologie) und zum anderen akzeptiert er schon gar keine von extern kommende psychologische Hilfe.
Inwiefern ist es weit hergeholt, dass Persönlichkeiten, welche auf Grund ihres Intellekts im Stande sind aus Situationen das für sich Beste herauszuholen und dies aufgrund entkoppelter sozialer Standards auch ohne Rücksicht auf Verluste bzw. Beeinträchtigung Anderer machen, nicht besonders auffällig sein sollten?
Dies ist allem voran erst einmal eine rationale Hypothese, welche sich mit Erfahrungsberichten (ich verweise wieder auf die von mir besuchten Vorträge) aus der Praxis deckt.
Der Anteil an als Psychopathen kategorisierten Personen unter Gewaltverbrechern und anderen der Justiz bekannten Personen (ist der zugänglichste Parameter, ließe sich durch Studien aber auch auf andere Gruppierungen ausdehnen) lässt sich durchaus ermitteln und in Relation zum Durchschnittsanteil in der Gesamtbevölkerung setzten. (Dieser ist ebenso bekannt bzw. siehe PS) Dieser einfach realisierbare 'Positivtest' macht den etwas kryptisch formulierten 'Gegenbeweis' obsolet.
PS: Der Umstand, dass es keine konkrete einheitliche Diagnose gibt, führt in der Praxis dazu, dass die Kategorisierung nach der Untersuchung und von einem Psychologen erfolgt. Bei einer genügend großen Stichprobe und einem möglichst präzisen standardisiertem Test, lässt sich dies mit einer für die hier notwendigen Maße ausreichenden Genauigkeit durchaus ermitteln. (Hier ist es nicht notwendig jeden Einzelnen bestmöglich korrekt einem von zwei Bereichen entlang eines in der Realität fließenden Überganges zuzuordnen, sondern es sind die relativen Zuordnungshäufigkeiten zwischen den beiden Fällen (Nicht-Psychopath / Psychopath) zwischen den betrachteten Gruppen relevant, und diese werden in allen getesten Gruppen gleichermaßen durch die unzureichend perfekte Entscheidungskraft eines Standardtests beeinflusst und entsprechend rausgemittelt.)