Der Österreicher in China
Guten Morgen community, während wir hier frühstücken hat der Chinese/in sein Mittagessen hinter sich!
Was China einem jeden Tag wissen lässt, man ist Ausländer dort! Ich habe das in keiner Minute störend empfunden, aber man lernt und staunt.
Man spürt jeden Tag, dass sich die Welt dort entwickelt! Jedes mal ist ein neues Stück Strasse gebaut, ein neues Gebäude ragt in den Himmel, alles ist geplant und das wird straff umgesetzt.
Der Stolz des Volkes prangt überall, man kann es nur nicht lesen! Da sind wir bei Punkt 1: die Zeichensprache!
Inzwischen ist chinesisch die meist gesprochene Sprache der Welt als Muttersprache vor Spanisch. Die Sprache hat keine wirkliche Grammatik, kommt ohne gendern aus, aber mehr will ich zur Sprache selbst nicht erklären, das kann man googlen, da sind wir beim Punkt2: kein google, kein facebook, kein Whatsapp!
Alles nur mit Schriftzeichen bebildert, ein paar wenige englische Hilfen sind die Ausnahme. Wäre ich nicht am Flughafen abgeholt worden, ich hätte mich wohl erst mal durchfragen müssen, aja englisch, ich spreche deutsch und fliessend englisch! Nur die wenigsten chinesen sprechen englisch! Punkt 3: Bildung.
China führte erst 1986 die Schulpflicht ein, so trifft man knapp 40-jährige die nie zur Schule gingen, vor allem wenn sie das zweite oder dritte Kind waren. Durch die nun aufgehobene Regelung erhielt nur das Erstgeborene anerkannten Status durch den Staat, meist war es nur Reichen möglich mehreren Kinder auch die Ausbildung zu finanzieren, denn kind bedeutet auch Altersversorgung: Punkt 4
Die Familie ist dem chinesischen Volk nach dem Staat das Wichtigste, die Eltern stecken ihr Vermögen in die höherbildung ihrer Kinder, nach der Schule werden sie in unzähligen privatschulen weiter unterrichtet!
Das ist auch eine Anekdote fürs Leben, in meinem Ingenieur -Beruf hätte ich keine Arbeits- und Aufenthaltbewilligung erhalten, also musste ich diese in einem Mangelberuf beantragen: Englischlehrer, so unterrichtete ich 10 Stunden pro Woche in einer privaten Schule und wurde dabei mit 50 US-Dollar entlohnt pro Einheit! Es war eine tolle Zeit da in der Schule!
Punkt 5 Arbeit
Das Ende der Unterversorgten! Ein so großes Volk zu ernähren war seit eh und je die größte Herausforderung der Politik, waren alle chinesen eigentlich Bauern und Selbstversorger, fiel eine Ernte aus, so kam es vor, dass man wirklich am Fenster zu verhungern stand. Dort öffneten sich die Tore: nach westlichem Vorbild baute der Staat Fabriken und Städte. Die Stadt in der ich wohnte gibt es erst seit 25 Jahren und war zu dieser Zeit Zentrum der Textilindustrie, diese Fabriken stehen heute leer. Die Produktion wurde in billiglohnländer (Bangladesch, Pakistan, Indonesien, Malaysia) ausgelagert.
Die chinesischen Wanderarbeiter-innen verdienen sich ihr Geld in einem geregelten System. Wer glaubt China sei ein billiglohnland ist weit gefehlt. Während in der Ukraine, in Serbien der monatliche lohn bei etwa 200 Euro liegt ... kriegt man in China für 45 Wochenstunden Minimum 650 als Fabrikarbeiter ohne besondere Ausbildung! Der Wanderarbeiterinnen hat zudem noch Wohunung (meist mehrbettzimmer), arbeitskleidung, Essen on der Fabrik! Selbst google hat sich das von den chinesischen Fabriken abgeschaut!
Punkt6: chinesisches Esden!
Alles was du hier in den Restaurants im Westen bekommst gibt's in China definitiv nicht!
Das Essen in China wird ohnehin eine eigene story, genauso wie das private Leben!
Wow, einmal der Kompaktkurs China... ;-)
Lieber Peter, bitte füge deinem Beitrag den Hashtag #steemexclusive zu. Erläuterungen zu den DU-Regeln insgesamt findest du hier.
LG Chriddi
Ah ok danke, kann ich das noch ändern?
Jo... ;-)
Ich editiere den Kommentar auch noch...
toll beschrieben
für mich aber zu voll
ich bekomme keine luft bei den ganzen menschen
deswegen wäre ich auch perfekt um alleine inmitten der natur,zu leben
höre lieber den waldgeistern beim flüstern zu als menschen beim reden
aber schön,dass du ein land so magst- und das merkt man
Ich war beruflich dort, ohne zu wissen was mich erwartet, die china-klischees wurden dort automatisch aufgeräumt! Unser Bild von anderen Welten, da gehört das Leben in der Natur genauso dazu ...
Würde mich über weitere Berichte freuen. Wie lange waren Sie in China?
Gerne! Ich war von September 2018 bis covid19, dann wurde mein visa ausgesetzt.
Danke!
Tja... Mit unseren Klischees laufen wir ja alle herum. Einige bestätigen sich subjektiv, andere erweisen sich als Nonsens.
Vieles, was Du bis hierher berichtest, würde ein Freund von mir unterschreiben. Der ging als Luft- und Raumfahrtingenieur nach China und blieb als Englisch-Lehrer. Besser bezahlt. Bessere Jobauswahl...
Meine Tochter war einmal ein halbes Jahr auf Musicaltournee in China, 2009. Sie berichtete von überwältigenden Eindrücken auf der einen Seite und einer permanenten "Begleitung" durch behördlich vermittelte Fremdenführer auf der anderen Seite.
Ich war selber viel unterwegs auf der Welt, hatte aber auf China nie wirklich Lust. Klar ist die Geschichte faszinierend und es gibt landschaftlich atemberaubende Gegenden. Aber es fühlt sich für mich (durch all die besagten Klischees, privaten Erzählungen und Publikationen) einfach "eng" an, durchreguliert.