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RE: Faust wird für den Sozialismus unerträglich - Goethe ist jetzt unerwünschte Literatur...

in #deutsch6 years ago (edited)

Danke lieber @stehaller. Deiner Antwort kann ich nur zustimmen und hoffe, du hast gemerkt, dass dieses xxxxversifft kein legitimer Begriff ist, den ich ernsthaft in einem meiner Beiträge benutzen würde. Das könnte missverständlich aufgefasst worden sein.

Es war natürlich nur ein überspitzter Fingerzeig auf die zahlreichen Propagandisten unter uns, die täglich neue Begriffe aus dem Hut zaubern, um ihre demagogische Kreativität zu testen. Ihr Ziel ist gewaltig groß. Staaten und ihre Repräsentanten madig zu schreiben und den Bürgern ihre Machtlosigkeit vor Augen zu führen, mit dem Ziel eines Systemwechsels.

An ihrer vorgetragenen Kritik ist sogar was dran, nur bieten die Großsprecher dieser Bewegung ganz bewusst keine Alternativen oder Ziele an. Sie bedienen sich schlicht bestimmter Aspekte, von denen symbolisch besonders wirksame Fragmente aus dem Zusammenhang gerissen und umgedeutet werden. Aktuell zu beobachten in England, am Beispiel von Boris Johnson. Angeblich ist das Ziel, GB von Europa zu trennen. Mal ganz im Ernst: Es kann kein Ziel sein, keinen Plan auf den Tisch zu legen, wie es geordnet weiter gehen soll.

Jeder der Protagonisten betreibt natürlich sein eigenes Geschäft, wie das der Auftraggeber und darunter finden sich auch viele Freizeitdemagogen, Unzufriedene Zeitgenossen springen auf den Zug mit auf, nur um ein wenig Aufmerksamkeit zu erhaschen. Sie erledigen damit das Geschäft der späteren Profiteure. Klar definierte, nachvollziehbare politische Ziele wären allerdings Versprechen, die später nur hinderlich sein können. Klarheit wäre eine Hypothek für die eigene, lukrative Zukunft im Zentrum der Macht. Das Konzept ist so einfach, wie wirksam.

Für diese Leute ist es erfolgversprechend, einen Zustand des Chaos herbeizuführen. Wie man mittels Desinformation ein parlamentarisches System unterwandert, haben sie exemplarisch mit dem Erfolg von Trump in den USA vorgeführt, dessen Berater sie sind. Alle Trump- Kampagnen wurden von Steve Bannon geleitet, der 2012 die Leitung der Medienagentur Breitbart übernommen hatte. Die Agentur wurde gegründet vom verstorbenen Publizisten Andrew Breitbart mit dem ambitionierten Programm, die Welt zu verändern. Es dürfte mittlerweile eine der bestbezahlten Medienagenturen der Welt sein.

Ich denke, dass man gar nicht genug über das Thema schreiben kann. Gerade angesichts der völlig durchschaubar vorgetragenen Vorgehensweise von Johnson in GB erscheint es mir wichtig, die Mittel dieser genialen Verführer zu studieren und zu kommunizieren. Deren erfolgreiches Geschäftsmodell ist so spannend, wie schmutzig.

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