Die alte rostende Lady – Fundstück der Woche: Dampflok und Schienentraktor
Die alte rostende Lady – Fundstück der Woche: Dampflok und Schienentraktor
Was haben eine alte Dampflok, ein Schienentraktor, viel Rost und Adidas gemeinsam? Mehr, als man auf den ersten Blick vermuten mag!
Es gibt Orte, an denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Zwischen Gras und Moos ruhen hier zwei Veteranen der Industriegeschichte: Eine alte Dampfspeicherlok von Orenstein und ein Schienentraktor Breuer Typ IV D aus dem Jahr 1944.
Was einst Kraft, Präzision und Fortschritt verkörperte, ist heute von Rost und Wetter gezeichnet. Schicht um Schicht blättert die Farbe, Eisen frisst sich ins Metall. Und doch liegt darin eine eigene Schönheit: Die Ästhetik der Vergänglichkeit.
Ich ging um die Lok herum, betrachtete die Bolzen, Leitungen und Ventile. Alles erzählt von einer Zeit, in der diese Maschine noch dampfte, zischte und schwere Lasten bewegte. Heute sind es nur noch stille Relikte, eingefangen im Grün der Natur.
Das Führerhaus stand offen, und ich konnte nicht widerstehen, einen Blick hineinzuwerfen. Die verwitterte Holzbohlen, der abblätternde Lack an den Wänden und die stummen Armaturen erzählten von der Arbeit vergangener Tage. Hier drinnen roch es noch immer leicht nach Öl und Metall: Ein stiller Raum, in dem früher Hitze, Geräusch und Bewegung geherrscht haben.
Der Schienentraktor daneben wirkt wie ein stiller Wächter. Seine kantige Form und die abgeplatzte Lackierung wirkt fast wie ein alter Wächter, der seinen Posten nie verlassen hat. Auch er wird nicht mehr rollen. Die Gleise enden im heutzutage Nichts.
Doch diese Gleise erzählen noch eine andere, besondere Geschichte: Ein Anwohner berichtete, dass hier einst Waggon um Waggon beladen wurde: Mit Sportschuhen aus dem Adidas-Werk in Herzogenaurach. Adi Dassler war es, der die Welt damit veränderte und nur ein paar Kilometer weit weg von hier einen Weltkonzern auf die Beine stellte. Von Herzogenaurach aus rollten hier täglich Massen an Waggons in Richtung Nürnberg, um von dort in die ganze Welt verschifft zu werden. Ein legendäres Bahngleis somit!
Jedenfalls ist es beeindruckend, wie sich Natur und Technik hier begegnen. Moos erobert das Metall, kleine Pflanzen wachsen zwischen den Schienen. Ein stilles, langsames Zurückholen dessen, was einmal dem Menschen gehörte.
Und dennoch ist da dieser wehmütige Gedanke, der sich in mir breit macht: Wie viele solcher Schätze rosten unbemerkt vor sich hin, während ihre Geschichte langsam in Vergessenheit gerät? Man wünscht sich, jemand würde ihnen einen Platz geben. Nicht im Schrott, sondern in würdiger und respektvoller Erinnerung.
Fotoinfos:
Kamera: Huawei Pura 70 Ultra
Ort: Irgendwo im Frankenland
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