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RE: Zitate 010 - Ken Jebsen

in #deutsch8 years ago
Die haben jederzeit die Freiheit, den Willen zu äußern, sich einem Bündnis anzuschließen.

Dagegen sagt auch niemand was. Jeder Bettler hat das Recht, den Willen zu äußern, Mitglied im Milliardärs-Club zu werden. Ob er aufgenommen wird, entscheidet nicht er, sondern der Club. Das einzige, was diese Länder zur NATO beitragen können, ist Land für Militärbasen. Man hat sie nicht aufgenommen wegen ihrer Technologie, ihres taktischen und strategischen Knowhows, oder um sie vor den bösen Russen zu beschützen.

Die NATO ist, wie Trump bereits sagte, obsolet. Wie ihre Leistungsbilanz deutlich zeigt, ist die NATO auch überflüssig. Und die Bezeichnung "Verteidigungsbündnis" darf stark bezweifelt werden, angesichts der Tatsache, daß die NATO bisher ausschließlich Angriffskriege und nicht einen einzigen Verteidigungskrieg geführt hat.

Vielleicht hilft es, wenn man sich den umgekehrten Fall vorstellt: Mexiko "äußert den Willen", sich dem Warschauer Pakt anzuschließen, und die Russen sagen dann: "Ups! Die haben den Willen geäußert, jetzt müssen wir sie aufnehmen, dort in der Gegend um Tijuana Manöver abhalten und überall Truppen stationieren..." - ich denke nicht, daß die USA dem lange zugesehen hätten. Oder wenn der Warschauer Pakt nach dem Abzug der Westalliierten sich nach und nach bis auf die Azoren ausgeweitet hätte.

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Danke für den Kommentar!

Ja, man kann über das ganze NATO-Thema sehr viel diskutieren. Was sagt eigentlich die NATO über sich selbst zum Thema?

Der Vergleich mit Mexiko hinkt ein wenig, wenn man z. B. nur das Baltikum betrachtet mit seinen zahlenmässig ziemlich kleinen Völkern. Betrachtet man den ganzen Ostblock, kommt es mit Fläche und Bevölkerung einigermassen hin. Mexiko ist mit fast 2 Mio. km2 Fläche und gegen 125 Mio. Einwohnern ein ziemlich grosses Land.

Mir erscheint es so, als ob die baltischen Völker versuchen, möglichst souverän zu sein und sich von Moskau möglichst abzugrenzen, was angesichts der russischen Minderheiten in den Ländern ohnehin nur begrenzt möglich ist. Ob das innerhalb der EU und NATO am besten möglich ist, weiss ich nicht, ich lebe in der noch weitgehend neutralen Schweiz. Bei uns wird die Neutralität immer wieder nicht eingehalten, aber strategisch ist es in unserer geographischen Lage einfacher, neutral zu sein, als an vielen anderen Orten.

Wie die Geschichtsschreibung in den einzelnen Ländern und Kulturen in Osteuropa aussieht, interessiert mich. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie sich von der deutschen und russischen unterscheidet. Solange sie einigermassen differenziert ist, also nicht nur auf der Verherrlichung des Eigenen basiert, kann man auch kleinen Völkern das Recht auf eigene Geschichte und Geschichtsschreibung nicht aberkennen. Das ist aber das, was gerade Imperien sehr gerne tun.

Da hinkt nichts. Die NATO steht an der russischen Grenze. Sie hat da nichts verloren. Zumindest dann nicht, wenn es ein Verteidigungsbündnis wäre. Eine Aufnahme dieser Länder in die NATO wäre auch technisch überhaupt nicht nötig, wenn es tatsächlich nur um Verteidigung ginge. Es geht ausschließlich darum, NATO-Basen genau an der russischen Grenze einzurichten, und um nichts anderes. Die NATO ist ein Gefahr für den Frieden in Europa.