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RE: Geheimnisse in altdeutscher Schrift
Oh, wie interessant! Ich stöbere gerne in den originalen Briefen von Leuten, zum Beispiel aus dem 18. Jahrhundert habe ich in einem Online-Archiv die private Briefpost lesen dürfen. Die Sprache ist so anders und auch die Gepflogenheiten und Anreden. Mir ist aufgefallen, dass es einen sehr speziellen Teil für die Begrüßung und Verabschiedung gegeben hat, sehr viel ausschweifender als heutzutage. Mein stiller Dank ging an diejenigen, die die Texte transkribiert hatten, ohne sie hätte ich nur sehr wenig entziffern können.
Du kannst so etwas auch? Wow. Respekt!
liebe Erika, oh ja, ich stöbere eben auch sehr gern in alten dokumenten! und insgeheim feixe ich manchmal in mich hinein, wenn ich andere daran verzweifeln sehe. ich denk mir oft, fragt mich doch, ich lese euch das vor. aber ich bin zu jung für die! in archiven kommen sie nicht auf die idee, es ist nicht drin in ihren köpfen, das der vierzigjährige drahtige kerl da vielleicht gut darin ist und ihnen richtig helfen könnte. früher habe ich mich noch angeboten, genoß dann die offenen münder und so, aber dem bin ich entwachsen. es gibt übrigens verdammt viel, was ich nicht kann! hinfällig, das auch noch zu sagen, nicht wahr. macht mich aber schmunzeln ;-)
freut mich, das du geschrieben hast! lg
Das erinnert mich an die "Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen", die ich früher immer las und in den Computer eintippen musste. Da die Ärzte damals noch mit der Hand schrieben und man sowohl deren Handschriften als auch die auf Latein geschriebenen Diagnosen kennen musste.
Ich hatte einen Riesen Lacher von meiner Chefin, da ich einen Diagnosen-Zusatz noch nicht kannte. Da hieß es "post-operatives Syndrom" und da das Wort "postoperativ" zusammen geschrieben war, sagte ich laut: "Hä?? Was ist denn das: "postoperativ"? Aber mit der Betonung auf dem ersten "o" - ach, das kann man schlecht schreiben, das muss man erzählen. Die Abteilungsleiterin hat sich krank gelacht!
Es ist in der Tat ungewöhnlich, dass du das kannst. Aber manchem ist es in die Wiege gelegt plus eine gewisse Leidenschaft für Sprache im Lauf der Zeit zu entwickeln, die diese Fähigkeit ausmacht. Ich erkenne mich ein wenig in dir wider:-)