Fließen lassen und Stoßgebet im Alltag
Fließen lassen und Stoßgebet im Alltag
„Alle deine Patienten, egal wo sie in ihrem Bewusstsein stehen, sehnen sich genauso wie du, genauso wie wir nach dem Einen. Das Eine kann nicht von dir zu ihnen oder von mir an euch gegeben werden. Es kann nur der Raum dafür geöffnet werden, dass die Öffnung, das Entspannen tief genug wird und dass das Eine jeden Moment, jeden Herzsitz übernehmen kann.
Ich weiß, dass dein Klinikalltag eine ganz andere Nummer ist. Das ist mir sehr bewusst. Bevor du in die Klink gehst, wirst du lernen, diese eine Kraft, dieses eine Licht einzuladen, dich damit zu verbinden und dich so oft wie möglich daran zu erinnern.
Gerade wenn du dich überfordert fühlst, gehe einen Schritt zurück, trete einen Schritt zur Seite, anstatt zuzumachen. Spreche ein kleines Stoßgebet: ‚Geliebtes göttliches Licht, übernimm du jetzt diese Situation. Segne diesen Menschen.‘
Das mache ich selber auch bei den Herzsitzen, wenn so ein Moment kommt, wo ich nicht sehen kann, was es jetzt gerade braucht. Weil ich innerlich mit Jesus und damit dem Christusbewusstsein verbunden bin, sage ich dann eine Weile gar nichts. Innerlich spreche ich: ‚Jesus Christus, Gott in uns allen, übernimm jetzt diese Situation.‘ Das ist dann ohnehin ständig der Fall.
Das war für mich auf meinem Weg der Begleitung von Menschen auch ein Lernen. Als ich jünger war und noch sehr viel persönliche Kraft hatte, habe ich alles Mögliche angestellt, um die Menschen irgendwie glücklich zu machen, sie irgendwo hinzubringen, wo ich glaubte, dass es gut sei. Das hat längst aufgehört. Das Wunderbare geschieht ständig.“
Hinweis: Dieses Teaching ist Teil der Audio-Sammlung „Voll und ganz Mensch sein“: https://www.gerd-bodhi-ziegler.com/voll-und-ganz-mensch-sein/
Gerd Bodhi Ziegler, Silvester 2023
Aus der Herzsitzarbeit
(geteilt von Timo, Bild: Pixabay/ KIMDAEJEUNG)