Flucht in das Sehnen nach dem Licht

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„Ja, in deiner Verzweiflung wolltest du am liebsten gleich wieder zurück ins Licht. Und daran hat sich bis heute gar nicht so viel verändert. Dein Sehnen nach diesen hehren, erhabenen Zuständen ist eigentlich ein Sehnen nach deiner Heimat. Und während du leidest und an diesem Sehnen immer wieder verzweifelst, übersiehst du etwas ganz Wichtiges:

Es ist verständlich, dass wir nichts mehr lieben als dieses Licht, das wir sind. Dein Weg des lieben Lernens, unser aller Weg des lieben Lernens, geht dahin, mitten in der Verzweiflung, mitten im Schmerz, uns dem zu öffnen was ist! Wenn es ein Sehnen nach einem großen, erhabenen Zustand ist, in dem das Göttliche erfahren wird, kann man in dieses Sehnen fliehen. Es ist eine Flucht, solange die tatsächliche Erfahrung – der Schmerz der Trennung – nicht ebenso gewollt und geliebt wird, wie wir das Schöne und das Himmlische wollen und lieben. Denn solange das so ist, bleibt dieser Spalt und du bleibst hängen in den Wellen deiner Dramen.

Dieses Sehnen nach der wahren Heimat ist in allen angelegt. Und man könnte dieses Sehnen auch als ein heiliges Szenen nennen. Es ist eine Kraft in uns, die niemals aufhört. Egal, wie viel Schönes wir erleben, wie viel großartige Erfahrungen wir machen, wie viele schöne Zustände kommen und gehen. Dieses Sehnen bleibt und muss bleiben. Nur wenn diese Spaltung noch da ist, dass die andere Seite nicht genauso gewollt, umarmt, geliebt wird, bleibt dieses Sehnen noch unheilig. Und ein Widerstand, ein immer wieder neu sich zeigender Widerstand gegen das, was tatsächlich ist.“

Gerd Bodhi Ziegler, ESSENZ-Training 2024
Aus der Herzsitzarbeit
(geteilt von Timo, Bild: Pixabay/ Fotorech)