Freilernen - KI unterstützt dabei
Heute möchte ich einmal ein wenig Mut machen, allen, die gegebenenfalls vorhaben, ihre Kinder frei lernen zu lassen. Das bedeutet, dass man sie auch ohne Schulbesuch aufwachsen lässt.
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Ich weiß, es ist nicht für alle Kinder die optimale Lösung, aber für einen Großteil – meiner Meinung nach – schon. Besonders, wenn sich Eltern vernetzen und vielleicht in kleineren Gruppen gemeinsam ihre Kinder „frei lernen“ lassen.
Eigentlich wollte ich das Thema nur kurz im Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz anreißen und den Möglichkeiten, die sich daraus für das freie Lernen ergeben. Jetzt ist daraus doch wieder ein etwas längerer Beitrag geworden. Ich weiß, dass das Thema für die meisten wahrscheinlich uninteressant ist, aber hier trotzdem meine Gedanken dazu:
Einige, die meinem Profil folgen, wissen ja, dass mein Sohn nur in der Grundschule war, und auch dort jedes Jahr nur ein paar Monate. Es hat sich schnell gezeigt, dass er völlig unterfordert war. Mit fünf Jahren konnte er schon schreiben und rechnen – das bedeutete, dass er in der Unterstufe einfach nichts Neues lernen konnte.
Da wir viele Jahre auf Reisen waren, erst sechs Jahre durchgehend mit dem Wohnmobil, später viele Jahre in Griechenland, haben wir uns dazu entschlossen, ihn frei lernen zu lassen. Als Alternative wäre auch Homeschooling in Frage gekommen, aber wir gingen eben diesen Weg. Wir haben ihm alle möglichen Unterlagen zur Verfügung gestellt, damit er sich selbst beschulen konnte, und standen auch immer unterstützend zur Seite.
Damals schon – und auch heute noch – gibt es die Möglichkeit, über die ILS-Auslandsschule einen Vertrag abzuschließen, um Schulmaterialien für das Selbststudium zu bekommen. Das geht von der vierten bis zur zehnten Klasse, danach könnte man sogar das Abitur darüber machen. Die Noten werden aber in Deutschland offiziell nicht anerkannt, deshalb haben wir darauf verzichtet. Das Schulmaterial war aber ausgezeichnet und hat perfekt zu unserem Sohn gepasst. Er konnte selbst entscheiden, was er wann lernen wollte. Es gab keinerlei Vorschriften: Wenn er zwei Wochen lang nur Mathematik, Englisch, Geschichte oder was auch immer lernen wollte, dann hat er das gemacht. Wollte er zwei, drei Wochen nur seinen Hobbys wie Fotografie, Videogestaltung oder schon seit jungen Jahren dem Programmieren nachgehen, dann war das auch ok. Es gab keine Zwänge.
In Deutschland ist es so: Man kann alle Prüfungen – wie Realschulabschluss, Hauptschulabschluss oder sogar das Abitur – durch die sogenannte Nichtschülerprüfung ablegen. Das heißt, man erlangt den Abschluss ausschließlich durch eine Prüfung, und das funktioniert auch, wenn man nie eine Schule besucht hat.
Mein Sohn hat alle Prüfungen so abgelegt. Nach dem Realschulabschluss (durch die Nichtschülerprüfung) hat er einfach das Abi im Bereich Wirtschaftsinformatik gemacht und als Zweitbester seines Jahrgangs abgeschlossen. Der Beste hatte nur einen um 0,x % besseren Schnitt. Heute studiert mein Sohn Informatik – und zwar, weil er den akademischen Weg gehen möchte und einmal selbst unterrichten will. Dafür braucht es dann letztlich doch ein Studium.
Wie ihr seht: Es geht auch ohne Schule. Und nein, er ist keine Ausnahme! Ich war damals in der Freilernerbewegung recht aktiv und auch mit anderen Kindern und deren Eltern sehr gut vernetzt. Leider wird diese Bewegung aber zunehmend missbraucht, beispielsweise von Familien, bei denen es einzig und allein darum geht, durch Vorträge, Publikationen oder „Banquettes“ Geld zu verdienen. Das beste Beispiel ist die Familie Stern, beides promovierte Pädagogen und ein dick gefülltes Konto. Die kann man nicht mit der Otto-Normal-Familie vergleichen. Daher habe ich mich frühzeitig zurückgezogen.
Wie gesagt: Dieser Weg ist nicht für alle Kinder und Familien der richtige. Man sollte darauf achten, dass das soziale Miteinander nicht zu kurz kommt – später sollten Kinder schon Kontakt zu Gleichaltrigen haben. Ungewollte soziale Ausgrenzung ist definitiv ein Thema.
Auch wenn man Kinder „frei lernen“ lässt, sollte man darauf achten, dass sie sich eine gute Bildung aneignen – wie auch immer diese aussehen mag. Jeder kennt das aus der eigenen Schulzeit: Vieles benötigt man nie wieder. Und wenn man dann z. B. den Realschulabschluss ablegen möchte, kann man sich gezielt in wenigen Monaten auf die Prüfung vorbereiten. Das klappt.
Gerade heute, mit den Möglichkeiten von KI, ist es überhaupt kein Problem mehr, sich selbst einen Schulplan zu erstellen oder verschiedene Pläne anzupassen und dem Nachwuchs zur Verfügung zu stellen. Wenn man gezielt Computer einsetzt, kann KI die komplette Beschulung übernehmen. Ich habe das schon ausprobiert: Der KI einfach den Auftrag geben, einen Schulplan samt passenden Lernmaterialien zu erstellen – egal ob für Deutsch, Mathematik, Englisch, Französisch …, man kann alles individuell anpassen.
So kann man sehr konkret auf die Bedürfnisse und den Lernfortschritt der Kinder eingehen. Das Material lässt sich sogar hochladen, prüfen und weiter anpassen – auch das kann heute eine KI übernehmen.
Und zum Thema Schulpflicht in Deutschland: Ja, die gibt es – und die wird es auch auf absehbare Zeit weiterhin geben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich da bald etwas ändert. Wer sein Kind frei lernen lassen möchte, sollte – wenn er nicht dauerhaft ins Ausland geht (denn mit dauerhaftem Auslandsaufenthalt endet die deutsche Schulpflicht) – von Anfang an auf die Einschulung und alles Weitere verzichten. Gegebenenfalls abmelden, woanders anmelden, und dringend: immer „unter dem Radar“ bleiben, keine Behörden anschreiben und nicht nachfragen, wie das gehen könnte, sonst werden die Behörden aktiv. Wir haben damals einfach informiert, dass wir auf unbestimmte Zeit im Ausland unterwegs sind – und nie wieder etwas gehört.
Früher war es recht teuer, Schulmaterialien – z. B. über die ILS – zu bekommen. Ich glaube, das waren rund 2.500 € im Jahr; mit allem Drum und Dran lagen wir schnell bei 3.000 bis 4.000 € jährlich. Heute gibt es durch KI ganz andere, günstigere Möglichkeiten. Man muss sich halt einarbeiten. Ich würde sogar gern anderen Eltern kostenlose Schulungen anbieten, wie sie mit KI Lernmaterialien erzeugen können, aber ich habe leider aktuell zu viele Projekte. Mir ist klar: Viele missbrauchen die Freilernerbewegung enttäuschenderweise, um teuer Coachings zu verkaufen – das braucht es nicht! Man benötigt vielleicht mal Austausch oder Unterstützung, aber sicher kein teures Coaching.
Wenn eure Kinder gerade eingeschult wurden oder schon Probleme mit Schule, Mobbing oder gar Gewalt haben – was ja bedauerlicherweise in der Grundschule vorkommt –, überlegt euch Alternativen!
Ab einem Alter von 12 - 13 oder 14 Jahren sollte das Kind selbst mitentscheiden, wie es weitergeht. Will es vielleicht doch mal eine Schule ausprobieren oder merkt, dass Freilernen nicht der richtige Weg ist, sollte man das ermöglichen.
Eins ist klar: Das hier war unser Weg und das ist meine Meinung – sie kann zum Nachdenken anregen, aber es ist nur meine eigene Ansicht. Gegensätzliche Meinungen oder andere Wege akzeptiere ich selbstverständlich.
Das beigefügte Bild habe ich schon öfter veröffentlicht. Hier könnt ihr sehen, wie unser Sohn am Strand ein Lehrbuch herausgeholt hat. Auch wenn es gestellt aussehen mag – das war es damals nicht. Für das Foto hat er nur den Stift in die Luft gehalten.
klingt sehr interessant. welche KI würdest du denn empfehlen, um sich Lernmaterialen zu erstellen? Generell findet man für die ersten Klassen eh eine ganze Menge im Internet, man muss halt nur suchen.
Und bei den KI stelle ich auch immer wieder fest, dass die Materialen, die ich mir stellen lasse, Fehler enthalten, Noch sind die KI-Assistenten halt nicht pertekt und vielleicht sogar noch nicht mal gut genug.
Aber falls du da Empfehlungen und Tipps hast, würde ich mich damit gerne mal beschäftigen.
Auf jeden Fall eine tolle Sache mit deinem Sohn. Klasse, dass es so gut geklappt hat und dass er nun seinen eigenen, hoffentlich erfolgreichen, Weg gehen wird!
Eigentlich sollte das mit jeder KI funktionieren. Ich benutze getmerlin.in in der bezahlten Version. Da gab es mal ein Angebot für 60 Dollar Jahresmitgliedschaft auf Dauer. Hier sind alle gängigen KI-Modelle integriert, und vor allem auch die kommerziellen Versionen sowie die Möglichkeit, mit einer KI Bilder zu generieren, zum Beispiel mit Ideogramm oder ähnlichen Anwendungen. Hier kann man auch einfach den Prompt nutzen, um sich zum Beispiel Lernmaterialien über jedes der bekannten KI-Tools zu erstellen oder das Erstellte durch ein anderes umschreiben zu lassen.
Das Wichtigste ist immer, den Prompt entsprechend zu formulieren, aber auch den Prompt kann man ja mit einer KI generieren.
Merlin kann ich wirklich sehr empfehlen, und wenn du dort noch einmal durch eine Werbeaktion einen Zugang für 60 Dollar im Jahr erhalten kannst, kann ich wirklich empfehlen, das zu nutzen. Da ist wirklich alles beinhaltet, was es aktuell an Möglichkeiten gibt, und es sind eigentlich alle Versionen enthalten, die auch zum Teil für viel Geld bezahlt werden müssen.
Integrierte KI-Modelle:
GPT-4.1 (von OpenAI)
GPT 3.5
Claude (Claude 3.7 Sonnet mit "Thinking-Modus")
DeepSeek R1
Gemini (Gemini 2.5 Pro und Flash)
Mistral Large
Llama 3.1 (405B)
Grok 3
Weitere Modelle wie o3 und o4-mini sind ebenfalls verfügbar.
okay vielen Dank, werde ich mir gleich mal anschauen!!!