#314 Sex and the Kurs: Wahre Intimität leben | Ein Kurs in Wundern

in #deutsch4 days ago

„Ein Lehrer GOTTES ist jeder, der sich entscheidet, einer zu sein. Seine Befähigung besteht einzig in diesem: Irgendwie, irgendwo hat er eine bewusste Wahl getroffen, bei der er seine Interessen nicht als von denn eines anderen getrennt sah.“
- EIN KURS IN WUNDERN, H-1.1:1-3

In den letzten Wochen haben wir uns hier mehrfach mit dem Thema Beziehungen im Kontext von Ein Kurs in Wundern beschäftigt. Dabei kamen einige interessante Fragen von euch zurück. Zwei zentrale Fragen greife ich deshalb hier mal auf: Zum einen wurde gefragt, wie der Kurs das Thema Sexualität betrachtet. Diese Frage ist insbesondere interessant, da das Wort „Sex“ in der deutschen Version des Greuthof Verlages gar nicht auftaucht. In der Complete and Annotated Edition des Kurses können wir einige Dinge über das Thema Sexualität lesen und davon habe ich heute für uns mitgebracht.

Zum anderen kam die Frage auf, was es damit auch sich hat, dass der Kurs zwischen verschiedenen Beziehungstypen nicht unterscheidet, etwa zwischen Partnerschaft und Eltern-Kind-Beziehung. Beide Fragen berühren zentrale Aspekte unseres Menschseins – und laden ein, unser Verständnis von Beziehung tiefer zu hinterfragen: Was bleibt bestehen und wahr, wenn wir über Rollen und Körper hinausblicken?

Sex and the Kurs

Wieso das Thema Sex aus der Edition von der Foundation for Inner Peace komplett ausgespart worden ist, dazu kann ich nichts sagen. Ich hab jedoch hier auch die Complete and Annotated Version des Kurses vorliegen, also die Vollständige und kommentierte Version, und dort lesen wir:

„Du hast Sex missverstanden, weil du ihn als eine Möglichkeit betrachtest, für dich selbst menschlichen Kontakt herzustellen.“

Zudem steht dort: „Nichts Physisches, Geistiges oder Spirituelles sollte selbstsüchtig genutzt werden. Die Freude am Gebrauch von etwas sollte darin liegen, es für GOTTES WILLEN einzusetzen. Du solltest so leben, dass GOTT die Freiheit hat, vorübergehende menschliche Konstellationen nach SEINEM Ermessen zu gestalten."

Ganz einfach ausgedrückt, wenn du Sex als etwas nutzt, was dich von Außen glücklich machen soll und nur deinen kleinen Zwecken dient, dann nutzt du Sex selbstsüchtig, wie wir eben gelesen haben. Du nutzt Sex so, dass er etwas in dir auffüllt oder dir etwas bestimmtes gibt (ein bestimmtes Gefühl z.B.) und das führt oft dazu, dass du dich dort hingehend auch wieder leer fühlen wirst. Es könnte dort hingehend mit einer Droge verglichen werden.

Es entsteht also entweder eine Abhängigkeit von dieser äußeren Sache (Sex) oder du fängst an die andere Person zu verurteilen, dass sie deine Sehnsucht jetzt nicht oder nicht mehr genügend befriedigt.

Oft verwechseln wir Sex mit der einen Sache, die uns Erfüllung verspricht. Deshalb müssen wir uns ehrlich hinterfragen, was unsere Sehnsucht nach Sexualität und Intimität mit einem bestimmten Partner eigentlich wirklich repräsentiert. Ist es wirklich etwas, womit du GOTTES WILLEN zum Ausdruck bringst oder eher deinen kleinen Ego-Willen?

Diese Art von Ehrlichkeit tut manchmal echt weh. Also dürfen wir auch alle echt sanft mit uns sein, wenn wir an diese Fragestellung herantreten. Es geht nicht um Selbstkritik, sondern um Ehrlichkeit, die dich aus den Fesseln des Ego und seinen Abhängigkeiten befreien kann.

Drei Ebenen von Beziehungen

Wir kommen zur zweiten großen Frage von euch: Was ist denn mit der Tatsache, dass der Kurs sagt, dass die Liebe eins ist, wie in der letzten Podcast-Folge erwähnt?

Natürlich scheint es hier so, als wenn es eine Art von Liebe für deine Partnerin gibt, dann eine andere Art von Liebe für deine Kinder, deinen Hund oder deine Freunde etc. Wie bringen wir das unter einen Hut mit der Aussage, dass die Liebe in Wahrheit eins ist?

Wir gehen dafür ins Handbuch für Lehrer. Hier in der Welt gibt es Ebenen des Lehrens (und Lernens), steht dort. Deshalb haben wir hier das Gefühl, dass es verschiedene Arten von Begegnungen gibt (oberflächliche, länger anhaltende Beziehungen und lebenslängliche Beziehungen), das stimmt.

Doch in Wahrheit gibt es diese Unterscheidungen nicht. So steht es im Handbuch: " Es ist schwer zu verstehen, dass Ebenen beim Lehren des universellen Kurses ein Konzept darstellen, das in Wirklichkeit so bedeutungslos ist wie die Zeit."

Denn Beziehungen - auf allen Ebenen - dienen demselben Zweck: "Unsere separaten Interessen aus den Augen zu verlieren, uns sei es nur für einen Augenblick. Dieser Augenblick wird genügen. Die Erlösung ist gekommen."

Wir dürfen uns in jeder Beziehung daran erinnern, dass wir alle ein gemeinsames Interesse haben: Wieder zurück nach Hause zu kehren. Es ist dabei egal, ob dein Gegenüber grad so wirkt, als ob auch er/sie genau das will. Und es ist auch egal, ob dein Gegenüber dein Partner, dein Kind oder ein scheinbar wildfremder Mensch ist.

Sei gut zu dir
Deine Peri