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RE: Wenn Hass salonfähig wird – Warum „alte weiße Männer“ sehr wohl eine schützenswerte Gruppe sind
Das ist ein klassischer Mechanismus: Wenn eine ideologisch unangenehme Wahrheit sichtbar wird, wird sie individualisiert („nur eine Person“ "Einzelfall"), während bei gegenteiligen Fällen kollektiviert wird („die Rechten“, „die Männer“, „die Alten“).
Dadurch entsteht ein doppelter Bewertungsmaßstab.
Das Muster lautet:
„Wenn es die eigene Seite sagt, war es unglücklich formuliert. Wenn es die andere Seite sagt, ist es gefährlich und menschenfeindlich.“
Und genau diese Asymmetrie ist der Kern meiner Analyse — dass moralisch-politische Bewegungen (wie Klima- oder Ökoaktivismus) sich einen moralischen Freifahrtschein ausstellen, während andere Gruppen pauschal verurteilt werden.
Ich finde es richtig gut wie du mit Erklärungen aus der Psychologie veranschaulicht wie etwas empfunden und dargestellt wird. Es stimmt schon was du schreibst aber nichts desto trotz ist Höcke das was er ist. Verbindungen zu Pegida und mit SA-Parolen provozieren reicht dass viele die AFD nicht gewählt haben, bzw Angst bekommen "alles für Deutschland" hört sich erstmal harmlos an aber er ist Geschichtslehrer und weiss was er sagt und er hat nochmals damit provoziert. Aus dieser SA-Parole wurde dann "Alice für Deutschland". Die Anhänger riefen das bei den Wahlen. Einfach wiederlich.
Schade dass sich hier niemand sonst beteiligt. Das fehlt mir hier.
Hier kannst ja mal anschauen wie er aufgestiegen ist (ich lass meistens auf doppelte Geschwindigkeit laufen).
Lg
Es ist selbstverständlich dein gutes Recht, die Dinge so zu bewerten, wie du es für richtig hälst. Allerdings war vielen – auch mir – nicht bewusst, dass die Parole „Alles für Deutschland“ tatsächlich eine strafbare NS-Parole ist. Interessant ist dabei, dass diese Formulierung in der Vergangenheit mehrfach – etwa auch in seriösen Medien wie dem Spiegel – verwendet wurde, ohne dass sie justiziabel gewesen wäre.
Grundsätzlich ist der Gedanke, dass ein Politiker „alles für das Land, das er vertritt“ tun möchte, ja zunächst nicht tendenziös.
Und was die historische Bewertung angeht: Es lohnt sich immer, unterschiedliche Perspektiven wahrzunehmen – auch solche wie in Gerhard Schulzes „Der Krieg, der viele Väter hatte“. Man muss nicht allem zustimmen, aber ein offener Blick auf Geschichte kann helfen, Propaganda von Analyse zu trennen.
0.00 SBD,
3.14 STEEM,
3.14 SP
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0.01 STEEM,
0.01 SP
Wenn ein Geschichtslehrer der bestens mit dem NS vertraut ist sowas vom Stapel lässt dann wusste er ganz genau was er da sagt.
Mein Geschichtslehrer hat sowas nie erwähnt, daher wissen es ja die meisten gar nicht. Du mutmaßt zudem obwohl das im Studium nicht gelehrt wird. Die Lehramtsausbildung in Geschichte ist stark themenzentriert, nicht detailphilologisch. Man behandelt z. B. die „Struktur der NS-Diktatur“, aber nicht jede Parole, jedes Symbol oder jeden juristisch verbotenen Spruch einzeln.