Warum Christine Lagarde irrt – Der Wert von Bitcoin liegt jenseits des „inneren Werts“steemCreated with Sketch.

in #deutsch2 days ago (edited)

Kurzfassung: „Innerer Wert“ taugt als Maßstab für Geld nicht. Entscheidend sind Knappheit, Integrität der Abwicklung, Zensurresistenz, Prüfbarkeit und Netzwerkeffekte. Bitcoin erfüllt diese Kriterien protokollarisch – ohne zentrale Treuhänder.

1) „Innerer Wert“ ist das falsche Kriterium

Der Begriff stammt aus der Warenlogik (Substanz, Gebrauchsnutzen). Geld ist jedoch sozial: Sein Wert entsteht aus akzeptierten Regeln und Vertrauen. Auch Fiatgeld besitzt keinen „inneren Wert“; es funktioniert durch Institutionen, Recht und Erwartungen.

2) Woraus Zahlungswert heute entsteht

  • Knappheit: Beim Euro politisch, bei Bitcoin regelbasiert: 21 Mio.
  • Integrität: Bitcoin-Settlement ist final auf Layer 1; keine zentrale Gegenpartei.
  • Zensurresistenz: Konten kann man sperren, Adressen nicht.
  • Prüfbarkeit: Don’t trust, verify – eigener Node statt Glaube an Berichte.
  • Netzwerkeffekt: Nutzer, Liquidität, Infrastruktur verstärken den Wert.

3) Gold-Analogie – warum sie nicht sticht

Der monetäre Goldpreis übersteigt den Industrieanteil deutlich – auch Gold lebt von Vertrauen und Knappheit. Bitcoin erfüllt die gleiche Funktion digital, ohne Depot- und Verwahrungsrisiko und ohne politische Verwässerung.

4) Lagardes Paradox

Sie kritisiert Bitcoin mit „innerem Wert“, einem Maßstab, den der Euro selbst nicht erfüllt. Die Eigenschaften, die Fiat tatsächlich tragen (Vertrauen, Liquidität, Durchsetzbarkeit), erreicht Bitcoin über offenen Code und dezentralen Konsens – nicht über Autorität.

5) Die üblichen Kurzschlüsse

Volatilität: Zeichen junger Preisfindung, nicht Systemfehler. Zeit und Liquidität glätten. Energie: Proof-of-Work ersetzt politische Kontrolle durch physische Kosten – Sicherheitsanker für finale, neutrale Abwicklung. Illegales: Missbrauch gibt es bei jeder Basistechnologie; bei Bitcoin ist die Spur transparenter als bei Bargeld.

6) Wer ändert die Spielregeln?

Banken und Staaten können AGBs, Limits, Kapitalverkehrskontrollen anpassen. Bitcoincode nur über globalen Konsens. Diese Trägheit ist Absicht: Schutz gegen Willkür und Cantillon-Effekt.

7) Positiver Nutzen von Bitcoin

  • Weltweite Settlement-Finalität in Minuten, ohne Intermediär.
  • Selbstverwahrung: Eigentum als Wissen (Keys), nicht als Kontoeintrag.
  • Offene Teilnahme: Jeder kann prüfen, niemand muss bitten.
  • Planbare Emission: öffentlich, unveränderlich (Halvings).
  • Skalierung über Layer-2 (Lightning) für Alltagszahlungen.

Schluss

Geld ist ein Versprechen auf morgen. Bitcoin macht aus dem Versprechen einen überprüfbaren Zustand.

Lagarde irrt nicht, weil Bitcoin perfekt wäre, sondern weil sie ein altes Kriterium auf ein neues Geldsystem anwendet. Im 20. Jahrhundert beruhte Vertrauen auf Institutionen. Im 21. beruht es auf Prüfbarkeit.

Für Neueinsteiger: Kleine Summe, eigene Wallet, idealerweise eigener Node – erst verifizieren, dann urteilen.

Sort:  

Tja, wäre da nur nicht der CIA der mutmasslich den Bitcoin schuf.

Und zum Geldwesen braucht es mehr als das Spiel die Reise nach Jerusalem.

Bitcoin ist leider nicht Kataklysmus resistent.

Ohne funktionierendes Netzwerk und Strom ist da nichts zu machen.

Stimmt, das wäre beim digitalen Euro ja genauso 😉 Ohne Strom und Netzwerk funktioniert letztlich kein digitales System.

Und ja, die Gerüchte um eine mögliche CIA-Beteiligung kenne ich auch – was davon wirklich dran ist, bleibt wohl ein Rätsel.

Trotzdem steht Bitcoin für etwas Größeres: für ein Prinzip, das vielen erstmals gezeigt hat, dass Geld auch ohne zentrale Kontrolle funktionieren kann. Genau diese Idee – Unabhängigkeit, Transparenz und Teilhabe – hat ja auch Plattformen wie Steemit überhaupt möglich gemacht.