Wenn das Pausenbrot zur Gefahr wird – Warum Assimilation ohne Mehrheitskultur unmöglich ist
Ein 13-jähriger Junge liegt im Krankenhaus, weil er auf dem Schulhof geschlagen wurde. Der Grund: Sein Pausenbrot war nicht halal. Seine Mutter klagt an, dass ihr Sohn schon längere Zeit gemobbt wurde, weil er Fleisch isst, das nach muslimischem Verständnis „verboten“ ist. Dieses Beispiel steht symbolisch für eine Entwicklung, die längst nicht mehr übersehen werden kann: Die Rollen in unseren Schulen haben sich verschoben. Deutsche Kinder geraten zunehmend in die Minderheit, und damit kippt auch die Richtung der Integration.

Früher: Assimilation als selbstverständlicher Prozess
Über Jahrzehnte funktionierte Integration in Deutschland nach einem unausgesprochenen, aber wirksamen Prinzip: Kinder von Migrantenfamilien wuchsen in einer mehrheitlich deutschen Umgebung auf. Auch wenn die Eltern zu Hause wenig Deutsch sprachen oder eigene Traditionen pflegten, übernahmen die Kinder die Sprache, Sitten und das Lebensgefühl ihrer deutschen Mitschüler. Die Schule war der Ort, an dem aus Unterschieden Gemeinsamkeiten wurden.
Jeder kennt solche Geschichten: Da gab es das griechische, türkische oder afrikanische Kind in der Klasse, das man kaum als „anders“ wahrnahm. Es sprach wie alle anderen, spielte im gleichen Fußballverein, hatte die gleichen Interessen. Assimilation geschah beinahe automatisch – getragen von der Mehrheit, die Orientierung gab.
Heute: Wenn die Mehrheitsverhältnisse kippen
Inzwischen ist die Lage in vielen Städten und Regionen grundlegend anders. In manchen Schulklassen liegt der Migrantenanteil bei 70, 80 oder gar 90 Prozent. Unter solchen Bedingungen funktioniert das alte Prinzip der Assimilation nicht mehr. Die Mehrheit ist nicht länger deutsch geprägt, sondern selbst bunt fragmentiert. Das Ergebnis: Der Integrationsdruck wirkt nicht mehr auf die Migrantenkinder, sondern auf die deutschen Kinder, die plötzlich in der Minderheit stehen.
Das Beispiel mit dem Pausenbrot macht das drastisch deutlich. Ein deutscher Schüler wird gemobbt und geschlagen, weil er nicht den Essensvorschriften einer religiösen Minderheit folgt. Hier zeigt sich eine Umkehrung: Nicht mehr Migranten passen sich an die Mehrheitsgesellschaft an, sondern Deutsche werden gezwungen, Rücksicht zu nehmen, ihre Gewohnheiten zu ändern, sich zu rechtfertigen. Das ist das Gegenteil von Integration – es ist kulturelle Verdrängung.
Der soziologische Mechanismus: kritische Masse
Die Sozialwissenschaft kennt diesen Effekt schon lange. Integration funktioniert nur, solange Migranten eine Minderheit sind, die in eine stabile Mehrheitskultur eingebettet ist. Ab einem gewissen Schwellenwert, einer „kritischen Masse“, kippt der Prozess. Statt Anpassung an die Mehrheitsgesellschaft bilden sich eigene Milieus, Parallelgesellschaften entstehen, und die Leitkultur verliert ihre Bindekraft.
Wo früher die Schule ein Ort war, an dem Migrantenkinder die deutsche Sprache und Kultur lernten, ist sie heute in manchen Vierteln ein Raum, in dem deutsche Kinder zum Exoten werden. Das bedeutet nicht nur einen Verlust an kultureller Orientierung, sondern auch eine konkrete Einschränkung der Freiheit – wenn Kinder aus Angst ihr Essen, ihre Kleidung oder ihre Bräuche verstecken müssen.
Politisches Versagen: Keine Steuerung, keine Verteilung
Wie konnte es so weit kommen? Der Kern liegt im politischen Versagen der letzten Jahrzehnte. Migration wurde nicht geordnet, nicht gesteuert, sondern vor allem „zugelassen“. Anstatt gezielt für eine Verteilung zu sorgen – zum Beispiel nach Aufnahmekapazität, Integrationsmöglichkeiten oder regionaler Balance – ließ man Ballungen entstehen, die Integration von vornherein unmöglich machten.
Man hat die Augen davor verschlossen, dass Assimilation immer eine Mehrheitskultur braucht. Stattdessen wurde die Illusion gepflegt, Integration sei eine automatische Folge von „Vielfalt“. In Wahrheit war Vielfalt nie das Ziel, sondern eine Folge – und zwar eine, die nur in Maßen tragfähig ist. Wer das Maß überschreitet, zerstört die Grundlage, auf der Integration überhaupt stattfinden kann.
Die Folge: Freiheit unter Druck
Das Beispiel des gemobbten Schülers zeigt, worum es im Kern geht: Nicht nur Integration funktioniert nicht mehr – auch die Freiheit der einheimischen Kinder gerät unter Druck. Wenn ein Pausenbrot mit Salami plötzlich zum Angriffspunkt wird, dann zeigt sich darin, dass die Normen der Mehrheitsgesellschaft nicht mehr gelten. Ein Grundrecht wie die freie Ernährung oder die Erziehung nach eigenen Vorstellungen wird faktisch eingeschränkt, weil Gruppendruck und Gewalt diese Freiheiten bedrohen.
Damit wird die Schule vom Ort der Gleichheit zum Ort der Ausgrenzung. Und die Politik schaut zu, weil sie die Grundregel nicht anerkennen will: Ohne geregelte Migration, ohne klare Grenzen und ohne Schutz der Mehrheitskultur ist Integration unmöglich.
Die notwendige Konsequenz: Ordnung statt Flutung
Eine Gesellschaft kann Migration verkraften, und sie kann Vielfalt tragen – aber nur, wenn es eine klare Ordnung gibt. Dazu gehören drei Grundprinzipien:
- Steuerung: Zuwanderung muss nach Kapazitäten und Integrationsmöglichkeiten verteilt werden.
- Begrenzung: Es braucht ein Maß, das Assimilation überhaupt möglich macht.
- Mehrheitskultur: Nur wenn es eine tragende kulturelle Mehrheit gibt, können sich Minderheiten einfügen.
Wer diese Prinzipien missachtet, führt nicht zu mehr Vielfalt, sondern zu mehr Spaltung. Nicht Integration, sondern Segregation ist die Folge. Und am Ende verlieren alle: Migranten, die nicht ankommen; Einheimische, die sich entfremdet fühlen; und eine Gesellschaft, die ihren Zusammenhalt verliert.
Schlussgedanke
Das Pausenbrot eines 13-jährigen Schülers ist eigentlich eine Kleinigkeit. Doch es steht für etwas Größeres: für das Scheitern einer Integrationspolitik, die die Grundbedingungen von Assimilation ignoriert. Wo die Mehrheitskultur aufgegeben wird, endet nicht nur Integration, sondern auch Freiheit.
Die Aufgabe der Politik wäre es, Ordnung zu schaffen, statt Chaos zu verwalten. Solange man Migration nicht reguliert, solange man Ballungen zulässt und solange man die Rolle der Mehrheitskultur leugnet, wird es noch viele Kinder geben, die für ein normales Pausenbrot mit Schlägen bezahlen müssen.