Pumatoni und die Glühwürmchen
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Vor nicht gar alt zu langer Zeit spazierte Pumatoni in einer lauwamen Sommernacht um die Sonnenwende herum durch den Urwald.
Sicherlich fragst du Dich, was eine Sonnenwende ist, oder?
Eine Sonnenwende, das ist der
Tag im Jahr, wo die Nacht am kürzesten ist und der Tag am längsten. Und dieser Tag ist auf der
Erde auf der Nordhalbkugel der 21. Juni.
Am 21. Juni eines Kalenderjahres ist also der längste Tag und die kürzeste Nacht. Ab dem Tag, am Tag der Sonnenwende, werden die Tage wieder kürzer und die Nächte länger - bis zum Winter, am 21. Dezember, wo wir dann die längste Nacht und den kürzesten Tag haben.
Lange Rede - kurzer Sinn.
In dieser Nacht, kurz oder nach der Sonnenwende - so genau weiß das keiner mehr - spazierte der Pumatoni durch den dunklen Urwald. Und als
er so durch den Urwald spazierte, begleitet vom Zirpen der Grillen, war er plötzlich -
als der um die Ecke bog - am Fluss. Und? Ja, was sah er da - zwischen all dem Schilf und den Bäumen?
Erst zwei, dann drei, dann hob er seine Schnauze nach oben und schaut zwischen die Bäume und
plötzlich sah Pumatoni überall hunderte, ach was tausende, ja zehntausende von Glühwürmchen, die wie Elfenstaub zwischen all
den Bäumen im Dunkeln herum schwebten.
"Ja, was ist das denn?", fragte sich Pumatoni. Das sieht ja wahnsinnig aus...🤩
Magic - oder auf Deutsch magisch...
Wow!, dachte sich Pumatoni. Sowas hatte er noch nie in seinem
Leben gesehen. Elfenstaub, der leuchtet und zwischen Bäumen umher schwebt - so als hätte der liebe Gott persönlich überall Goldstaub versteut.
Ja, das ist wirklich der Hammer. Und als Pumatoni genau hinschaute, sah er, dass dieser Elfenstaub
gar keine Gold aus Staubpartikel war, sondern aus lauter kleinen feine Leuchtpunkten bestand - aus
Glühwürmchen halt.
Wow!, und die Glühwürmchen schwebten nun plötzlich wie aus dem Nichts kommend überall um ihn herum, wie in einem
Märchenwald.
Pumatoni konnte gar nicht genug davon kriegen, als er als die Glühwürmchen sah und zu zählen anfing. "1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22..." 😍
"Wow!", Pumatoni zählte bestimmt bis 1.000 oder auch 2.000 und es wurden immer mehr und irgendwann hörte er schließlich auf zu zählen und dachte sich, wenn ich weiter zähle, ist die Nacht bald vorbei und ich
habe sie immer noch nicht alle gezählt...
So viele Glühwürmchen und das nur an dem Fluss, der gemütlich in dieser au warmen Sommernacht in dem Urwald zwischen all den vielen Bäumen umher floss.
Pumatoni hatte mindestens schon eine viertel Stunde, vielleicht auch schon eine halbe Stunde,
verwundert mit großen Augen im Dunkel zwischen den Bäumen gestanden und dem Spiel der leuchtenden Glühwürmchen zu geschaut...
Ab und zu schalteten die Glühwürmchen ihre Lichter an, dann schalteten sie ihre Lichter wieder aus und wenn Pumatoni genau hinschaute, bemerkte er, dass die Glühwürmchen eigentlich keine Glühwürmchen waren, sondern eher so etwas wie Glühkäfer, denn sie hatten kleine Flügel, die man im Dunkeln nur schlecht sehen konnte, weshalb sie wie Glühwürmchen aussahen. Aber in Wirklichkeit waren es Käfer, wie Pumatoni jetzt erkannte - Käfer deren Hinterleib mal leuchtete wie eine Lampe und dann mal wieder nicht leuchtete. Scheinbar konnten diese Glühwürmchen ihren Hinterleib zum leuchten bringen, so wie ein Mensch, eine Lampe anschaltet oder ausschaltet.
Warum sie das machten, das wusste auch Pumatoni nicht, aber er vermutete, dass sich die Glühwürmchen mit Lichtzeichen unterhielten.
Wie dem auch sei Pumatoni Neugier war geweckt.
Und so fragte er plötzlich eines der hervorbei fliegenden Glühwürmchen, was es denn da machen würde. Das Glühwürmchen antwortete freundlich und höflich, dass es ein Glühwürmchen sei und dass es das macht, was alle Glühwürmchen gerne machen, leuchten, wenn es dunkel wird und das am liebsten um die Zeit
der Sonnenwende herum, wenn all die Freunde, die Tausenden und Millionen von anderen Glühwürmchen ebenfalls mit Einbruch der Nacht zu leuchten und zu fliegen begannen. Ja, Pumatoni war schon schwer beeindruckt. "Und was macht ihr,
wenn ihr nicht leuchtet?", fragte Pumatoni. "Dann arbeiten wir!*", sagte das Glühwürmchen.
"Was macht ihr denn dann?",
fragte Pumatoni.
Und so fing das Glühwürmchen fing an zu erzählen:
"Wir sind eine große Gemeinschaft sowie
ihr und die Tiere bei euch im Urwald. Und wenn wir nicht am Glühen, am Leuchten und Feuer und Flamme für
das Leben sind dabei durch die Nacht schwirren, dann macht jeder das, was er am besten kann. Ich zum Beispiel ein A-Würmchen."
"Ein A-Würmchen?", fragte Pumatoni "Ja, wenn ich nicht leuchte, versuche ich mir ein Aal zu
angeln. A, wie Aal und A-Würmchen angeln, sich nun mal gerne lecker Aale.*"
"Ja, bist du dafür nicht zu klein?"
"Vielleicht bin ich zu klein, aber ich bin schlau." sagte das A-Würmchen .
"Ja, wie angelst du dir denn einen Aal?"
"Großes
Betriebsgeheimnis", antwortete das für A-Würmchen.
"Ja, aber wenn es ein A Würmchen gibt, dann gibt es
auch bestimmt auch ein B-Würmchen?", meinte Pumatoni.
"Genau, das hast du gut erkannt", erwiderte das A-Würmchen zu Pumatoni. "Denn du hast recht. Wir haben auch ein B-Würmchen bei uns."
"Und wenn es ein B-Würmchen
gibt, gibt es sicherlich auch ein C-Würmchen, wie C."
"Ja, auch das. Es gibt auch D, E und F-Würmchen, aber das ist eine lange Geschichte."
"Ja, was macht denn das B-Würmchen?", fragte Pumatoni.
"Nun, was glaubst du, was ein B-Würmchen macht?
Das B-Würmchen backt, B-Brot, B wie Brötchen , B wie Bäcker...", sprach das A Würmchen.
"Hmm, lecker", strahlte Pumatoni. Und ehe er sich versah fing seun Magen schon an zu knurren.
Pumatoni fragte sofort: "Wo kriegst du das Brot von einem B-Würmchen?"
"Großes Betriebsgeheimnis!" sagte das A Würmchen, denn das Brot und die Brötchen,
die kann man nur kaufen, wenn man Mitglied der Freunde des Friedens und der Freiheit ist.*"
"Ja, das bin ich doch. Ich helfe den Schwachen und sorg dafür, dass der Böse-Bürgermeister
alle im Urwald in Ruhe lässt."
"Das ist gut. Aber kannst du mir dann auch verraten, was ein C- Würmchen macht?", fragte Pumatoni das A-Würmchen.
"*Na, das C-Würmchen macht das, was ein C-Würmchen zu tun pflegt. Alles was mit C anfängt, z.B. Chillen, Chaos machen, Cello spielen, Chemieexperimente machen, Clownwitze 🤡 erzählen, casten oder als Chefarzt arbeiten.
"Unser C-Würmchen ist zum Beispiel der Chef
einer halben Baufirma..."
"Einer halben Baufirma?Chef?"
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"Ja, C ist der erste Buchstabe von Chef!
also Chef,wie Boss oder Anführer, Chef halt. Und der Chef dieser Baufirma, der Würmchen Baumaschinen AG, der hat mindestens zwei oder drei riesen große. Bagger vielleicht auch noch ein Schaufelradbagger und bestimmt noch ganz viele andere Baumaschinen, die alle anderen Glühwürmchen von Zeit zu Zeit mal so brauchen, wenn sie
ein kleines Nest oder ein Häuschen im Urwald bauen"
"Ja, aber wie können die Glühwürmchen sich denn solche große Baumaschinen leisten? Die C-Würmchen? Die kosten doch ein Vermögen", meinte das Pumatoni zu dem A-Würmchen.
"Das ist ganz einfach", sagte das A-Würmchen und fing an Pumatoni zu erklären wie Glühwürmchen zu leben pflegten.
"Guck mal, wenn ich ein A-Aal fange, dann kann ich den nie alleine essen, weil der ist viel zu groß für mich. Denn von so einem Aal werden bestimmt 1.000 Glühwürmchen auf einmal satt.'
"Na ja, ich als Puma schaffe das sicherlich allein mit einem Schnappschnapp Happy und dann bin ich statt.", lachte Pumatoni .
"Ja, wenn du als Puma von mir ein Aal, von mir dem A-Würmchen, einen Aal haben willst, dann wirst du mindestens 1.000 Erdbeeren dafür bezahlen müssen." sprach das A-Würmchen zu Pumatoni.
"Wieso muss ich denn bei euch 1.000 Erdbeeren haben, um mir einen Aal zu gönnen?", fragte der Puma das Glühwürmchen.
"Weil Erdbeeren sind bei uns Glühwürmchen, das Tauschmittel, mit dem wir untereinander Dinge kaufen und verkaufen. Dunge, die der
eine vielleicht braucht und der andere dafür nicht braucht. Erdbeeren 🍓 sind das Geld der Glühwürmchen... Schau mal, wenn ich einen großen Aal habe, der tausend Erdbeeren wert ist, ja, dann kann ich den in 1.000 kleine Stücke teilen und an andere Glühwürmchen verkaufen. Jedes Glühwürmchen bezahlt mir eine Erdbeere und kriege dafür ein kleines Teil, nämlich ein Tausendstel von dem leckeren Aal mit man die ganze Glühwürmchenfamilie satt machen kann.*"
"Ja, mal was machst du dann mit
tausend Erdbeeren?", fragte Pumatoni.
"Ja, die verarbeite ich dann zu Erdbeerkompott oder zu Erdbeermarmelade oder auch zu Erdbeerkuchen. Die Erdbeermarmelade hält sich länger als so ein Aal.*"
"Ja, wäre es dann nicht besser, statt Erdbeeren zum bezahlen zu nehmen oder als Geld zu verwenden, wäre es dann nicht besser zum Tauschen vielleicht etwas
zu nehmen, was nicht so schnell verdirbt und verfault?", meinte Pumatoni fragend.

"Du hast durchaus Recht" meinte das A Würmchen, denn das Einkommen von tausend Erdbeeren macht richtig viel Arbeit und
theoretisch konnte jemand, der noch mehr Erdbeeren hat, mir den Wert meiner Erdbeeren kaputt machen. Denn wenn es mehr Erdbeeren gibt als man Essen kann, dann will niemand mehr mit Erdbeeren bezahlen.*"
"Genau, du musst eigentlich was haben, was nicht wie Erdbeeren sich beliebig vermehren lässt. Zum Beispiel Goldsteine, wie jene die im Fluss liegen. Die Goldsteine im Fluss, ja, die Goldsteine wachsen nicht
wie Erdbeeren an kleinen Sträuchern, sondern wenn die weg sind, sind die weg, also viele
gibt es davon ja eh nicht und deshalb sind die immer super kostbar, weil die super selten sind. Zudem lassen die sich auch teilen. Und wenn du sagst, für einen Goldstein kriegst Du ein Aal, und für ein tausendstel eines Goldsteines ein tausendstel vom Aal, dann kannst du statt mit Erdbeeren besser mit dem Goldsteinen bezahlen. Die Goldsteine sind deshalb vielleicht das bessere Geld, zumal die auch nicht verderben, wie die Erdbeeren,
die vielleicht nach einer Woche verschimmelt und ungenießbar sind.", sagte Pumatoni
"Ja, aber das Gold kann Du
nicht essen." sagte das A-WÜRMCHEN.
"*Ja, und ich kann es nicht Brot verarbeiten,
sagte das B-WÜRMCHEN, das den beiden heimlich zugehört hatte.
Pumatoni: "Das könnte stimmen,
aber du kannst natürlich mit den Goldsteinen, jede Menge Erdbeeren kaufen, wenn die anderen
sagen, wir einigen uns darauf, dass die Goldsteine jetzt das neue Geld sind. Dann kann man damit
Handel betreiben. Ich tausche dann zum Beispiel ein Stück Schinken oder eine Wurst, ein Apfel oder eine
Mandarine gegen ein kleines Goldstückchen oder wenn ich ein Auto verkaufe, gegen mehrere Goldstückchen und verspreche, dass ich die Goldstückchen auch annehme, wenn ich ein Aal kaufen will oder verkaufe."
"Keine schlechte Idee", meinte A-Würmchen.
"Das ist so eine gute Idee!", meinte Bebe,
weil wenn ich die Erdbeeren als Tauschmittel in meinem Backbetrieb habe, dann locken die immer
Wespen und Fliegen an und die Goldsteine, die locken eben keine Wespen an, die sich dann auf mein Kuchen und auf meine
Törtchen setzen.*"
Pumatoni: "Siehst du! Die Goldsteine sind vielleicht auch deshalb viel besser als Erdbeeren dazu geeignet, um Tauschhandel zu betreiben."
Und so kam es, dass die Glühwürmchen beschlossen fortan, wie Gold zu leuchten. Und so leuchteten in lauwarmen Sommernächten alle Glühwürmchen in der Erinnerung an diese
geniale Idee von Pumatoni, der ihnen beigebracht hatte, dass es sinnvoll ist, besser mit Gold als mit Erdbeeren Tauschhandel zu betreiben.
Denn Erdbeeren waren für Tauschgeschäfte nicht gut geeignet, weil sie so schnell verdarben und
hinterher dadurch komplett wertlos waren. Diese geniale Idee von Pumatoni sollte das ganze Leben im Urwald verändern. Aber das ist eine andere Geschichte. Die erzähle ich dir ein anderes Mal.
Eine schöne gute Nacht