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RE: Faust wird für den Sozialismus unerträglich - Goethe ist jetzt unerwünschte Literatur...
a) Abschaffung einer Pflichtlektüre ist doch noch lange kein Verbot
b) wenn man das Thema googelt, findet man nur deinen Post. Bist du dir sicher, dass das überhaupt stimmt?
Die Abschaffung der Pflichtlektüre einer Sozialismuskritik wie sie versteck in Goethes Faust zu finden ist, ist zwar noch kein Verbot - daher wurde diese Formulierung als polarisierender Hinweis von mir auch in Anführungszeichen gesetzt - gleichwohl ist es aber in meinen Augen praktisch die Vorstufe zum Verbot.
Ein Verbot kann durch einen Platzverweis ausgesprochen werden - ohne das man die schlimmer klingende Bezeichung Verbot in den Mund nehmen muss, die zweifelohne direkt Assoziationen mit dem braunen Sozialismus unter dem Gröfaz wecken würde.
Aber wie im Fussball auch - ist ein Platzverweis - wie in diesem Fall die Abschaffung der Pflichlektüre von Goethe in NRW - ein Vorgang, der wie im Fussball mit einem Spielverbot nach einer roten Karte vergleichbar ist.
Egal - wie immer man es auch formuliert - Goethe ist von den Eliten in NRW nicht mehr erwünscht. Den Rest für den Grund mag jeder sich selber denken.
Aus meiner Sicht wird Goethe damit schrittweise aus dem Gedächtnis der nachfolgenden Generationen gestrichen, was man als Kulturbruch bezeichnen kann.
Der Umstand, dass die Abschaffung der Pflichtlektüre von Goethe nicht durch die Massenmedien nur als Randnotiz erscheint sprich eigentlich Bände - und zeigt, dass man offenbar versucht diese Entscheidung nicht hochkochen zu lassen.
Egal - mag jeder dazu seinen Teil denken. Ich halte es für fragwürdig ein Universalgenie der deutschen und europäischen Geschichte aus der Allgemeinbildung der heranwachsenden Generation zu streichen in dem die Pflichlektüre von Goethe abgeschafft wird.
Vermutlich ist auch dies ein Teil des "Deutschland schafft sich ab!" Prozesses. Eine in meinem Augen sehr bedauerliche Entwicklung.
Beste Grüße.