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RE: Alles nicht so schlimm, oder???

in #deutsch8 years ago

Das Ablassen von Kerosin ist nun wirklich das kleinste aller Probleme.
Abgelassen wird im Notfall. Es wird bei einer Notlandung abgelassen bis auf ein paar Tonnen, die zum Durchstarten da sein müssen. Abgelassen wird dann, um die Brandlast zu minimieren. Oder es wird bei einer ungeplanten Zwischenlandung abgelassen, wenn das maximale Landegewicht überschritten ist.
Anderenfalls müßte der Sprit verflogen werden, denn einige Flugzeuge haben keine Ablaßventile.
Es wird immer versucht, über dafür freigegebenen Gebieten abzulassen. Das Kerosin verdampft in der Luft, so daß es nicht am Boden ankommt. In dieser Höhe gibt es keine Insekten.

Der Absturz der IL62 bei Berlin ist wahrscheinlich auf Ablassen zurückzuführen. Nach Ruderproblemen wurde entschieden, wieder in Berlin zu landen. Dazu wurde über einem freigegebenen Gebiet abgelassen. Das vorgegebene Steigen wurde eingehalten. Allerdings war in dem Gebiet die Thermik so stark, daß man beim Kreisen in die eigene Spritwolke flog. Es kam zur Explosion und zum Absturz.

Die Fluggesellschaften verschwenden das Kerosin nicht, denn es ist ein Hauptkostenfaktor.
Getankt wir nur, um den Zielort zu erreichen, plus Durchstartreserve, plus Reserve für Ausweichlandungen, plus wetterbedingte Reserve – es gibt da Festlegungen zur Berechnung. Diese sind das Ergebnis der Erfahrungen.
Es wird meist nicht voll betankt.
Es erfolgt ständig eine Berechnung des erwarteten Füllstandes am Zielort, um Problementwicklungen zu erkennen. Beispielsweise funktionierte das nicht richtig bei HF 3378 als sich das Fahrwerk nicht einfahren ließ.
Bei United-Airlines-Flug 173 ging die Berechnung schief.

Die Fluggesellschaften optimieren ständig Fluggewicht, Sprit, Nutzen, Risiko. Kosten... Das machen sie schon gut.

Es wird so wenig wie möglich abgelassen. Militärische Flugzeuge fliegen mit Kerosin. Biotreibstoff nutzen sie nur zur Verarschung der Bevölkerung. Raketen nutzen spezielle Flüssigtreibstoffe oder Feststoffe.

Das ist mit Sicherheit kein Thema für Parlamente.

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Für Parlamente muß per se alles ein Thema sein, was die Bevölkerung advers betrifft oder betreffen kann. Dafür sind sie da - überbesetzt und kostenträchtig.
Natürlich stellt auch der Treibstoffverlust einen Kostenfaktor dar; er wiegt aber wohl weniger schwer als solide Wartung. Wenn diese Probleme über dem deutschen Boden schon kurz nach dem Start auftreten (später befänden sie sich ja schon nicht mehr im deutschen Luftraum), kann das nicht mit einem "Notfall" abgetan werden. Die Maschinen sollten dann ja gerade von der Inspektion kommen.
Die von Dir beschriebenen Folgen entsprechen einer gängigen Version, die aber nicht eindeutig festgestellt ist.
Bei dem militärischen Treibstoff reden wir von JP-8, das weniger(!) Benzol (krebserregend) und weniger(!) Hexan (Nervengift) beinhalten soll als sein Vorgänger JP-4. Er wird für Düsenjets der USA eingesetzt. Beste Grüße aus Ramstein!

Parlamente funktionieren nicht. Sie sind nutzlos. Sie nicken nur Gesetze ab, die schaden. Ein Minimalstaat, der nur das allernötigste regelt, wäre sinnvoll.

Besonders Flugzeuge unterliegen einer ständigen Wartung. Man nimmt nur so viel Treibstoff mit wie notwendig. Vor dem Start ist nicht nach der Inspektion.

Ja, beim Militär machen sie wohl mehr Zusatzstoffe rein. Wußte ich nicht.