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RE: Wie schön, wenn man es nicht versteht …

in #ganzwenigtext6 years ago (edited)

Auch hier wieder ein Kompliment an deinen Schreibstiel.

Ob nun Rom zu Sri Lanka oder auch Ceylon (welche Grenze auch immer bevorzugt wird) tatsächlich Gegensätze sind, zweifle ich manchmal etwas stärker an. Oft kommt mir der Gedanke, dass hier gar kein Gegensatz auszumachen ist. Was wäre Rom ohne Sri Lanka oder Sri Lanka ohne Ceylon. Was wäre das "klerikal Richtige" ohne das „lutherisch Falsche", oder das „lutherisch Falsche“ ohne das „atheistisch Kommune“ (wobei ich diesen Zusammenhang des atheistischen „nicht ganz richtig im Kopf“ mit Kommunismus nicht ganz hinbekommen. Ist nun Kommunismus „nicht ganz richtig im Kopf oder Atheismus, oder Beides?). Was wäre Gott ohne den Teufel? Was wäre der der Glaube ohne Beides? Woher bekäme der gläubige Verkünder des „Richtigen“ sein Brot ohne dessen "ungläubigen nicht richtig im Kopf abtrünnigen der Menschheit Untergang“?
Was wäre John Lennon ohne "Nothing to kill or die for And no religion“ und ohne „Imagine“? Hätte er auch Brot ohne das „Falsche-Richtige“?
Ohne „Plus“ keine Energie, ohne „Minus“ keine Nutzung der Energie, ohne „Beides“ kein Energiefluss.
Ohne „Oben kein Unten“ ohne „Links kein Rechts“ ohne „Vorne kein Hinten“ (nur nebenbei: fällt dir auf, dass der Raum 6 Dimensionen hat? Wir sprechen doch immer von 3?)
Ohne „ICH“ kein „DU“, ohne „DU“ kein „WIR“
ohne „ICH“ ein „NICHTS“ (Altruismus mal anders gedacht. Ohne ICHtransfer kein „DU“; ohne ICHtransfer Krieg und Leid.) Ohne „ICH“ keine „goldene Lebensregel“.

Wie immer ein gelungener Beitrag.

BGvZ

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In deinem Gedanken- und Wortspiel könnte ich versinken. Zu keinem Zeitpunkt käme mir beim Abtauchen in den Zeilen die Idee Hilfe suchend nach Sauerstoff zu schnappen.
Du hebst all das auf eine intellektuelle Ebene, was ich meinem Nachbarn möglichst unkompliziert auf die Zunge zu legen versuchte.
Während deine Sichtweise den konstruktiven Dialog geradezu herausfordert, gibt sich Marko, das ständig rotierende Allzeittief, mit meiner Zusicherung zufrieden, auch in diesem Jahr seine Steuererklärung im für ihn positiven Sinn zu manipulieren und vergisst spontan alle Glaubensfragen bis zum nächsten kirchlichen Feiertag.
Die Welt funktioniert oft einfacher als man ahnt.
Aus diesem Grund schenke ich meinem Nachbarn lieber noch einen Birnenschnaps ein, als ihm den Text eines Liverpooler Jungs zu erklären, der damals auch nur froh war endlich wieder einen klaren Gedanken auf das Papier bringen zu können. Drogen sollen ja enge Verwandte der Religionen sein. Da hatte Brecht nicht ganz unrecht.

Beste Grüße
Wolfram