RE: Rebellion des Gewissens
Ich habe einmal meine Interpretation in einem gesonderten Artikel niedergeschrieben. Ich glaube im Kern gehen unsere Gedanken da durchaus in eine ähnliche Richtung, unterscheidet sich am Ende allerdings eben in der Interpretation.
Ich glaube nicht, dass wir die Ideale, die in der Rede angesprochen werden wirklich leben, sondern irgendwo auf unserem Wege verloren haben. Immer wieder daran rumgebohrt und umgebaut haben, bis wir etwas konstruiert haben bei dem sich niemand mehr so genau daran erinnert, was ursprünglich der Plan war.
Dies schließt IMHO durchaus die ganzen Gleichberechtigungsdiskussionen ein. Liest man so manchen politisch korrekten Text dazu, verstehe ich nicht mehr worum es geht. Perfektes Neusprechkauderwelsch in Reinkultur. Darum worum es geht, nämlich jedem zu ermöglichen so zu leben wie er will, geht es darin aber schon lange nicht mehr. Ich denke aber, dass man wesentlich mehr Menschen auf dieses Ziel einschwören könnte als eben auf das richtige Gendering.
Eine Kultur in der es wichtiger ist andere Leute zu "entlarven" und "bloss zu stellen", anstatt solche Gemeinsamkeiten durchzusetzen, ist extrem dumm und eigentlich ein Verrat an der Sache. Eine Gesellschaft die aber nicht einmal das erkennt, ist eigentlich bereits verloren. Was ein autokratischer Mob rufen mag, ist im Kern gar nicht so wichtig (ist meist ohnehin Blödsinn...). Aber wenn die Menschen das selber denken aufgeben, kann am Ende eben nicht mehr dabei rumkommen.