You are viewing a single comment's thread from:

RE: Die wahre Ursache von Armut

in #gedankenverbrechen7 years ago

"arm" und "reich" ist nicht so easy zu definieren. Man kann es über den Lebensstandard, den Besitz, den liquidierbaren Besitz, das Einkommen, das real verfügbare Einkommen etc. machen.
Fix ist allerdings, und da stimme ich dir zu, dass finanzielle Bildung wohl zur Armutsvermeidung beiträgt. Statistisch gesehen, denn wenn du in einem indischen Slum auf die Welt kommst, wird dich eine bessere finanzielle Bildung höchstwahrscheinlich nur etwas weniger arm machen, aber nicht gleich komplett aus der Scheiße reiten. Genauso wie ein Millionen-Erbe ohne finanzieller Bildung zwar das Vermögen nicht weiter vermehren, aber in seltensten Fällen komplett abbrennen wird.

Sehr intelligent finde ich deinen letzten Absatz. Man muss auch wissen, was man will/braucht. Große Opfer zu bringen für Vermögen, dass man eigentlich nicht braucht, ist sinnlos. Unsere Zeit hier ist begrenzt.

Sort:  

Für mich persönlich ist jemand reich, wenn er sich seine Träume und Wünsche mittelfristig erreichen kann. Das ist sehr abstrakt, funktioniert aber eben auch bei unterschiedlichen Charakteren recht gut, da jeder unterschiedlich viel braucht. Der eine gibt sich mit 500€ zufrieden, der andere eben mit 5000€.

Ich glaube, dass finanzielle Bildung Dir auch in einem Slum sehr viel helfen kann und wenn die Leute nur lang genug in diesem "System" verweilen, langfristig zu den "Siegern" gehören würden. Vom Tellerwäscher zum Millionär halte ich jedoch nicht viel, den man sollte fairerweise sagen, dass dies nur innerhalb des Systems funktionieren wird. Jemand im Slum in Simbabwe hat teilweise gar keine Möglichkeit auf einige Geschäfte zuzugreifen. Da gibt es den Geldnachschuss nicht mal eben für 3,5%, sondern 20%+ und Du tauscht nicht mal eben in USD, weil deine Währung niemand haben will. Aus einer solchen Situation ist es natürlich hardcore, den neben Bildung gehört natürlich auch immer eine gewisse Portion Glück.

Dabei möchte ich es aber eben auch gar nicht so sehr am Individum fest machen. Es gibt auch schwere Schicksale unter Menschen, die es einem völlig unmöglich machen das volle Potenzial aus einem zu holen. Ich glaube aber trotzdem, dass eine Gesellschaft, die eine offene Bildungskultur aufweist, insgesamt mehr aus sich heraus holen kann und damit für alle etwas leichter macht. Sich regelmäßig zu fragen, ob man nicht selbst etwas mehr machen kann (auch nicht monetär), finde ich daher sehr wichtig.

So manch einer erkennt erst auf diese Weise, dass sein Leben auch sinnvoll zu nutzen ist und man eben nicht nur ein Konsumzombie sein muss. (Und auch ich bin eben manchmal gerne einer - aber dann bitte als bewusste Entscheidung) :)