Hope dies last... / Die Hoffnung stirbt zuletzt...

Deutsch im Anschluß…

For days, I have had the feeling that every single moment was leading up to this evening. His message seemed like a delicious ray of light: ‘Let's talk; see you on Friday.’ I had read it countless times, interpreting it again and again, as if there were a hidden promise between the sparse lines.

Maybe he wanted to come back. Back to me. Maybe he had finally realised how much he missed me. Maybe he would finally understand that what we had couldn't just disappear. I imagined him standing in front of me, hesitating, looking at me and then reaching out his hand to me after all. The hope was sweet and painful at the same time – and I clung to it because I had nothing else.

On Friday, I put on my best dress, as if I could rewrite the familiar ending if I just chose the right fabric, the right look, the right attitude. In front of the mirror, I practised my smile, which should not appear too demanding, but open, light, almost accidental. I knew it was just a mask – but I needed it for the moment.

When he came in, I knew immediately from the heaviness of his footsteps that the mask would not hold. He stood in front of me, his eyes emptier than I could bear. A brief clearing of his throat, then I heard his words, which shattered everything: ‘I wanted to be honest in the end. There is no “us” anymore.’

I nodded like someone who understands and accepts, but in reality is breaking into a thousand pieces. His voice sounded sober, matter-of-fact – as if it wasn't about the two of us at all, but about some contract that was being terminated.

A storm was raging inside me. I wanted to scream: Why did you give me hope? Why did you make me believe that there was still a chance for our relationship? But no sound came out of my mouth. Instead, I could only hear my own blood rushing, felt my throat burning and my hands growing cold.

When he left, all that remained was the sound of the door closing. The room was completely silent, but that silence was louder than anything else. I sat down on the chair, stared at my hands in my lap and noticed how ridiculous the dress looked on me. All the dressing up, all the effort, all the secret push prayers – for what?

The truth hit me like a blow: he hadn't destroyed the illusion. I had created it myself, bigger and more beautiful than anything real. I had clung to my inner image until the comparison with reality poisoned my heart. And now there was only emptiness, a cutting pain, and the overwhelming shame that I had hoped so blindly.

No tears came. Just this lump in my throat that almost suffocated me. And somewhere deep inside me, the bitter, gnawing thought: maybe the biggest disappointment wasn't him at all – but me…

Personal comment: Since I rarely harbour illusions about people, I recommend understanding HIM in this story as more of an IT, an IT that somehow connects us all here...

Deutsche Version:

Ich hatte seit Tagen das Gefühl, daß jeder einzelne Moment zu diesem Abend hinführte. Seine Nachricht schien mir wie ein köstlicher Tropfen Licht: „Laß uns reden; wir sehen uns am Freitag.“ Unzählige Male hatte ich sie gelesen, immer wieder neu gedeutet, als würde sich zwischen den sparsamen Zeilen ein verstecktes Versprechen verbergen.

Vielleicht wollte er zurück. Zurück zu mir. Vielleicht hatte er endlich bemerkt, wie sehr er mich vermißt. Vielleicht würde er endlich begreifen, daß das, was wir hatten, nicht einfach so vergehen konnte. Ich malte mir aus, wie er vor mir stehen, zögern, mich ansehen und dann doch die Hand nach mir ausstrecken würde. Die Hoffnung war süß und schmerzhaft zugleich – und ich klammerte mich daran, weil ich nichts anderes hatte.

Am Freitag zog ich mein schönstes Kleid an, so, als könnte ich das bekannte Ende umschreiben, wenn ich nur den richtigen Stoff, den richtigen Blick, die richtige Haltung wählte. Vor dem Spiegel übte ich mein Lächeln, das nicht zu fordernd wirken sollte, sondern offen, leicht, fast zufällig. Ich wußte, daß es nur eine Maske war – aber ich brauchte sie für den Moment.

Als er kam, hörte ich sofort an der Schwere seiner Schritte, daß die Maske nicht halten würde. Er stand vor mir, mit Augen, die leerer wirkten, als ich es ertragen konnte. Ein kurzes Räuspern, dann hörte ich seine Worte, die einfach alles zerschlugen: „Ich wollte zum Schluß ehrlich sein. Es gibt kein ‚uns‘ mehr.“

Ich nickte, wie jemand nickt, der versteht und akzeptiert, aber in Wahrheit in tausend Stücke zerbricht. Seine Stimme klang nüchtern, sachlich – als ginge es gar nicht um uns beide, sondern um irgendeinen Vertrag, den man kündigt.

In meinem Inneren tobte ein Sturm. Ich wollte schreien: Warum hast Du mich hoffen lassen? Warum hast Du mich glauben lassen, daß es noch eine Chance für unsere Beziehung gibt? Aber kein Laut kam über meine Lippen. Stattdessen hörte ich nur mein eigenes Blut rauschen, spürte, wie meine Kehle brannte und meine Hände kalt wurden.

Als er ging, hinterließ er nur das Geräusch der zufallenden Tür. Im Raum war es ganz still, aber diese Stille war lauter als alles andere. Ich setzte mich auf den Stuhl, starrte auf meine Hände im Schoß und merkte, wie lächerlich das Kleid an mir herunter hing. All das Aufbrezeln, all die Mühe, all die heimlichen Stoßgebete – wofür??

Die Wahrheit traf mich wie ein Schlag: Nicht er hatte die Illusion zerstört. Ich selbst hatte sie erschaffen, größer und schöner als alles Reale. Ich hatte an meinem inneren Bild festgehalten, bis der Vergleich mit der Wirklichkeit mein Herz vergiftete. Und jetzt war da nur noch Leere, ein schneidender Schmerz, und die übergroße Scham darüber, daß ich so blind gehofft hatte.

Tränen kamen keine. Nur dieser Kloß im Hals, der mich fast erstickte. Und irgendwo tief in mir der bittere, nagende Gedanke: Vielleicht war die allergrößte Enttäuschung nicht einmal er – sondern ich selbst...

Persönliche Bemerkung: Da ich mich über Menschen selten Illusionen hingebe, empfehle ich, den IHN in dieser Geschichte besser als ein ES zu verstehen, ein ES, das uns hier alle irgendwie verbindet...