RE: Ein frohes, gesundes und erfolgreiches neues Jahr euch allen!
Danke Germansailor. Für dich, noch schnell meine Segelgeschichte. Zusammen mit einem Freund, habe ich ein Lied geschrieben. Das heißt „Der Segler in der Wüste“. Wir haben es zusammen getextet. Er ist der Musiker. Ich habe höchstens geklampft, aber gesungen. Damals war von Klima noch keine Rede. Viel mehr war die Rede vom autofreien Sonntag. Insofern war das Lied vielleicht visionär. Es entstand, als Menschen auf den Autobahnen Fahrrad fuhren. Aber nicht deswegen. Wir hatten zuvor in der Normandie eine Segelschule besucht.
Das Lied fing für jeden Segler echt traurig an, denn sein Boot stand in der Wüste. So ging es weiter. Es spiegelte vielleicht unsere Hoffnungslosigkeit, fernab des Meeres, noch jemals eine steife Brise in die Nase zu bekommen. Wie es mir ja auch tatsächlich erging. Es fing mit „dreißig Tage ohne Wasser, dreißig Tage ohne Wind“ an, reimte sich über „du armer Segler, du suchst das Meer, segelst einem alten Traum hinterher“ bis hin zu „schiebt sein Schiff zum nächsten Strand“.
Ich erspare ich dir weitere Textfahnen, die sowieso nur kläglich in Teilen zusammen kämen. Aber ich verspreche dir, bis Ende 2024 hast du alle Strophen. Eventuell mit TAB für die Gitarrengriffe. Vielleicht nimmt es mit dem Segler sogar ein gutes Ende. Keine Ahnung. Wenn du Glück hast, gibt es eine Aufnahme. Was peinlich wäre. Aber nicht für dich. Du musst mich vielleicht nur ab und zu daran erinnern. Faul, alt, beschäftigt und vergesslich!
Das ist ja großartig zu hören, welche Talente in dir stecken. Auf das Lied und die Aufnahme bin ich wirklich gespannt. Und wie ging es nach deiner Segelschule weiter? Pflegst du dieses schöne Hobby noch?
Es war toll und wir waren wirklich gut in unserem Boot. Mein Freund und ich sind in den zwei Wochen nicht einmal gekentert. Um das obligatorische, absichtliche Kentern haben wir uns erfolgreich gedrückt. Dafür haben wir uns bei voller Fahrt in die Leinen gehängt, rückwärts hinunter gebeugt und sind, nur vom Wind getrieben, über die Wellen gefetzt. Ich weiß nicht warum, vielleicht waren wir talentierter, als die anderen Kadetten, die das Kentern geübt hatten. Es lief, wie am Schnürchen. Die Normandie ist ein rauhes Gebiet und so waren wir entsprechend schnell auf dem Wasser. Das Gefühl werde ich nie vergessen. Einmalig!
Ich kam nie wieder zum Segeln. Nachdem ich verheitratet war, ist mein Leben ganz anders verlaufen. Nicht kompatibel mit derart aufwändigen Sportarten.