RE: Agritechnica – Fazit / Agritechnica – Summary
Ich bin selber immer sehr neugierig auf die Technik von morgen und übermorgen. Noch nie wurde dabei mein Wunsch erhört, daß die Entwickler und die Produktmanager im Vorfeld Gedanken machen über die sogenannte After Sales-Betreuung. Die schwirrt irgendwo im Hinterkopf herum. Aber mehr so zur späteren Wiedervorlage.
...hehe das sind Jobs für Spezialisten nicht für Maschinenbauer, so denken die meisten Firmen, die wollen was verkaufen und wissen aber gar nicht wie das Teil hinterher am laufen gehalten werden soll.
Aber gut eine Markteinführung sollte immer, wenn etwas aus mehr als 3 beweglichen Teilen besteht und irgend etwas wichtiges damit gemacht wird, irgendeinen praktikablen Wartungsplan/Service haben ansonsten ist es nutzlos.
Dem Don seine Truppen arbeiten gerade mal wieder an sowas internationale Markteinführung, Aufbau der Infrastruktur für Service und Wartung auf Länderebene, das ist kein einfaches Konzept.
Ich wundere mich ein wenig wer dem Hersteller dieser super selbstfahrenden Wunderlandmaschinen eine Versicherung für ihre Garantien verkauft hat !
Bei den Preisen die ich so kenne von den Teilen (immer min. 6-stellig im mittleren Bereich und höher) sind die Produktionskosten beim Landwirt wohl eher der kleinere Schaden, die Ausfallzeit der Maschine für Transport, Reparatur oder Ersatz hingegen dürfte der schlimmere und vor allem teurere Faktor sein -bei nem Teil für 1 Mio sind das täglich mal mindestens 2.740€ minus.
Sowas geht eigentlich nur mit großen Kooperativen á la DDR, Russland, Amiland oder auch Spanien, und trotzdem bleibt das Problem das wenn so ein Teil ungeplant kaputgeht irgendeiner (z.B. der Bauer wo das Teil hin soll zum was auch immer machen) jede Menge Probleme haben wird weil die Arbeit dann nicht pünktlich oder gar nicht gemacht werden kann weil er sich ja die ganze Zeit auf seiner Herrenhaus-Terrasse ausgeruht hat im Vetrauen auf die Maschine und keinen Notfallplan hat wenns nicht funzt ! Oha
Ich bin mir aber sicher das die Russen da Lösungen bieten können die funktionieren und auch billiger sind nur halt nicht made in Germany sonder made in Russia und mit dem Hammer und der Sichel reparierbar, immer und überall ;)
So etwa denkt der schlaue Bauer auch und macht alles wie bisher. Daß die Entwickler und Produktmanager sich jegliche Chance auf dem Markt mit dieser Sorglosigkeit von vornherein selber verbauen, könnte doch langsam irgendwo durchdringen??
...wunderbar, ja das sollte man meinen, aber wie ich aus leidvoller fast 40jähriger Erfahrung weiß ist das Problem technisch, die meisten dieser Leute sind so viel mehr Techniker als Verkäufer oder Finanzfachmann das Du das einfach nicht erwarten darfst. Ich komme auf eine quote von unter 5% wo es anders war.
Die Leute in den Firmen lernen einfach nicht das der Dipl. Ing. der die Firma gegründet hat nicht zwangsläufig ein guter Verkäufer (vor allem ein weit vorausblickender) ist, sondern eigentlich immer noch Techniker und der selbst mit dem Aufbau eines Servicenetzes schon überfordert ist weil ihm der Bezug in die Realität dabei fehlt und die Erfahrung mit solchen Leuten.
Das immer wieder beobachten zu müssen in unserem sonst so cleveren Ländle ist echt deprimierend, aber scheinbar wollen die Leute einfach nicht dazu lernen -die Strafe für diese Ignoranz heißt Liebesentzug oder Konkurs bevor es richtig losging-.
Ich habe in den Jahrzehnten soviele Sachen neu lernen müssen um nicht ständig existenzgefährdende Entscheidungen zu treffen, das mein Kopf gar nicht mehr anders kann als bereits auf der nächsten Herausforderung zu sein bevor überhaupt irgendwas richtig akut ist.
In meinen Augen ist es Einstellungssache aber ich bin ja auch kein Ingenieur, nur der Typ aus dem GF-Büro also was weiß ich schon ;)