Einmal mit Profis arbeiten...! / Work with the pros for once...!

english below...

Wenn ein Musikwissenschaftler + Germanist + Philosoph und eine Umwelttechnologin + Marktforscherin beschließen, in das Gästebad unter dem Dach gehört ein amtlicher Duschtempel mit allem Brimborium wie Massagedüsen, Regenwalddusche,… - dann ist genügend geballte Kompetenz vorhanden, um das Projekt locker zu einem geschmeidigen Abschluß zu bringen.

Sollte man meinen. Also. Ja, nein. Installateur wäre natürlich passender, aber wir wollen ja auch unseren Spaß.

Bei der Vorbereitung waren uns alle möglichen Problemchen voll bewußt: durch die Platzierung unter der Dachschräge brauchten wir zwingend Schiebetüren, weil aufklappen halt nicht drin wäre. In Abhängigkeit von der Höhe waren verschiedene Außenmaße möglich; je schmaler die kürzeste Seite, desto höher dürfte die Kabine sein. Außerdem stelle der Transport nach oben, über eine enge, steile und zweifach gewendelte Treppe eine Herausforderung dar.

Ich habe alles perfekt trianguliert, mehrere passende Kombinationen aus Breite und Höhe ermittelt, und mich dann auf die Suche gemacht. Mittlerweile kennt Ihr mich etwas – ich bin da vorwiegend auf dem Gebrauchtmarkt unterwegs, bevorzuge aber neuwertige Produkte, also klassischerweise Fehlkäufe.

Ihr glaubt gar nicht, wie viele Komplettduschen in deutschen Kellern herumstehen, die gekauft und nie eingebaut wurden…! Ich hatte die Auswahl, wollte allerdings auch nicht allzu weit fahren. Entschied mich also für ein Exemplar mit den Außenmaßen 90cmx70xm bei einer Höhe von 2,05m, das im Saarland zum Verkauf stand. Ja nun, nicht direkt um die Ecke von uns, aber in Verbindung mit einem privaten Familienbesuch paßte das schon.

Gesagt, getan: habe kurzfristig den Verkäufer aufgesucht. Die meisten Teile waren noch original verpackt, andere sichtbar unbenutzt. Ich war sehr glücklich über das Schnäppchen! Er half mir noch beim Einladen und hui! - war ich nur noch mit Freizeitkram beschäftigt (Ihr erinnert Euch: Mondfinsternis und so...) Für den daheimgebliebenen Ty-ty hatte ich Fotos von der Verladung und vom Platzmangel im Transporter gemacht.

Nach einigen Tagen im Chill-Modus machte ich mich wieder auf die Heimreise und betrachtete mir diese Bilder noch einmal genauer. In meinem Hinterkopf machte sich ein leiser Zweifel bemerkbar. Wenn ich die mir bekannten Innenmaße meines Transporters mit den Abmessungen des Korpus unserer neuen Dusche verglich… Oh-oh! Ich hatte den Angaben des Verkäufers vertraut und nicht nachgemessen. Ich bin so doof.

Natürlich. War ja logisch. Nicht 90cmx70cm, sondern 110cmx90cm. Panik.

Die legte sich, als ich mir klar machte, daß wir ja die Wand selber setzen und damit extra bis zum Einbau der Dusche gewartet hatten. Also alles halb so schlimm…

Nun, schlimm wurde es erst wieder, als wir den RIESIGEN Korpus unten im Flur zu stehen hatten und die WINZIGE Treppe dahinter verschwand. Diese hat an der breitesten Stelle eine lichte Weite von 85cm. Sollte ganz knapp passen. Man könnte ja den Korpus mit der hohlen Seite um die Treppenachse herumschlängeln.

Mist. Das ginge nur, wenn die Dachschräge nicht wäre! Die verläuft ja parallel zur Treppe und der Platz nach oben reicht nicht für einen senkrechten Transport. Schräg kann man aber nix mehr schlängeln… Verzweiflung machte sich breit.

Wir versuchten, wir schoben und zogen und drückten und preßten und fluchten. Oh ja, vor allem fluchten wir. Die Überlegungen überschlugen sich: abbrechen und nach einer anderen Dusche Ausschau halten? Diese wieder verkaufen? Eine Ecke absägen?… ?… ? Neuneinhalb Stunden waren verstrichen, Schweiß und Tränen reichlich geflossen. Bei der Entscheidung waren wir uns relativ sicher und total einig: eine der unteren Ecken würde großzügig abgesägt und später dann wieder unauffällig dran gelötet.

Das ging im übrigen ganz einfach. Auch um die erste Wendung auf der Treppe kamen wir genialerweise ohne weiteres herum und arbeiteten uns Stufe für Stufe hinauf. Bis wir an der zweiten Wendung angekommen waren und einsehen mußten: hier ist die Raumgeometrie noch einmal anders ;-(( Die Dachschräge ließ oben viel weniger Platz zum rangieren und wir hatten keine Chance – die Dusche ließ sich nicht durch die Tür schieben.

Zurück konnten wir auch nicht. Und Ty-ty wäre nie wieder nach unten gekommen, weil der einzige Weg unüberwindbar verbarrikadiert war. Wir wollten schon zur Tat schreiten und das ganze Konstrukt auf der Treppe zertrümmern und unser Selbstmitleid kultivieren (vor allem meins; ich hatte nicht nachgemessen…!), da fiel mir noch eine letzte Möglichkeit ein. Da uns nur wenige Zentimeter fehlten, bat ich Ty-ty, der ja oben gefangen war, den jüngst eingebauten Türrahmen wieder auszubauen. Das sollte uns 4cm verschaffen.

Ohne an den Erfolg zu glauben, hat er das traurig schweigend getan – und tadaaa!!! Die Dusche fand letztendlich doch noch ihren Weg an den ihr zugedachten Platz! Wir sind so unglaublich stolz auf uns!

Alles weitere ist jetzt eher Routine, diese extreme Hürde haben wir zusammen gut gemeistert. Mal wieder. Ohne Streit. Ich mag den Mann ;-)) Die nächsten Fotos gibt‘s dann auch erst, wenn alles fertig ist im Wellnessbereich...

english version:

When a musicologist + Germanist + philosopher and an environmental technologist + market researcher decide to install a state-of-the-art shower temple with all the trimmings, such as massage jets and a rainforest shower, in the guest bathroom under the roof,... then there is enough concentrated expertise to bring the project to a smooth conclusion.

Or so you might think. Well, yes and no. A plumber would of course be more suitable, but we want to have some fun too.

During the preparation, we were fully aware of all the possible problems: due to the location under the sloping roof, we absolutely needed sliding doors, because hinged doors would not be possible. Depending on the height, various external dimensions were possible; the narrower the shortest side, the higher the cabin could be. In addition, transporting it upstairs via a narrow, steep, double spiral staircase posed a challenge.

I triangulated everything perfectly, determined several suitable combinations of width and height, and then set out on my search. By now, you know me a little – I mainly shop on the second-hand market, but I prefer products that are as good as new, i.e., classic mispurchases.

You wouldn't believe how many complete showers are sitting around in German basements, bought but never installed...! I had a choice, but I didn't want to drive too far. So I decided on one with external dimensions of 90 cm x 70 cm and a height of 2.05 m, which was for sale in Saarland. Well, it wasn't exactly around the corner from us, but it worked out fine in conjunction with a private family visit.

No sooner said than done: I visited the seller at short notice. Most of the parts were still in their original packaging, others were visibly unused. I was very happy with the bargain! He helped me load it up and wow! – I was busy with leisure activities (remember: lunar eclipse and so on...). For Ty-ty, who stayed at home, I took photos of the loading and the lack of space in the transporter.

After a few days of relaxation, I set off on my journey home and took another closer look at these pictures. A slight doubt crept into the back of my mind. When I compared the interior dimensions of my van, which I knew well, with the dimensions of the body of our new shower... Oh-oh! I had trusted the seller's specifications and hadn't measured it myself. How stupid of me.

Of course. It was logical. Not 90 cm x 70 cm, but 110 cm x 90 cm. Panic.

That subsided when I realized that we were putting up the wall ourselves and had waited until the shower was installed to do so. So it wasn't that bad...

Well, things only got bad again when we had the HUGE unit standing in the hallway and the TINY staircase disappeared behind it. At its widest point, it has a clear width of 85 cm. It should just about fit. We could snake the unit around the staircase with the hollow side.

Damn. That would only work if it weren't for the sloping ceiling! It runs parallel to the stairs and there isn't enough space above to transport it vertically. But you can't snake anything diagonally... Despair set in.

We tried pushing and pulling and pressing and cursing. Oh yes, above all, we cursed. Our thoughts raced: should we give up and look for another shower? Sell this one? Saw off a corner?… ?… ? Nine and a half hours had passed, and sweat and tears had flowed freely. We were relatively sure and in complete agreement about the decision: one of the lower corners would be generously sawn off and then discreetly soldered back on later.

Incidentally, this was quite easy to do. We also ingeniously managed to get around the first turn in the staircase without any problems and worked our way up step by step. Until we reached the second turn and had to realize: the room geometry is different here ;-(( The sloping ceiling left much less room to maneuver at the top and we had no chance – the shower couldn't be pushed through the door.

We couldn't go back either. And Ty-ty would never have been able to come back down because the only way out was completely blocked. We were about to take action and smash the whole thing on the stairs and wallow in self-pity (especially me; I hadn't measured it...!), when I thought of one last option. Since we were only a few centimeters short, I asked Ty-ty, who was trapped upstairs, to remove the recently installed door frame. That should give us 4 cm.

Without believing in success, he did it sadly and silently—and tadaaa!!! The shower finally found its way to its intended place! We are so incredibly proud of ourselves!

Everything else is now more of a routine; we mastered this extreme hurdle together. Once again. Without arguing. I like this man ;-)) The next photos will only be available when everything is finished in the wellness area...