RE: [Politische Diskussion] Hängen schon alle an der Nadel, oder funktioniert die Legalisierung?
Hoppala. Also Mißbrauch war schon die bewußt gewählte Formulierung, im Gegensatz zum Gebrauch. Das rechte Maß will und werde ich niemandem vorschreiben. Nur eben die Konsequenzen ziehen. Also - ich küsse keinen Raucher. Und ich steige nicht zu einem Alkoholikger ins Auto. Das Ganze jetzt übertragen auf das gesamtgesellschaftliche Bild: Solidargemeinschaft ist so lange super, wie wirklich alle die Möglichkeit haben, zu Geben und zu Nehmen. Wenn aber die Verschiebung so gravierend wird, daß einigen die erste, zweite, dritte und vierte erfolglose Substitutionsbehandlung finanziert bekommen und am anderen Ende eine dringend nötige Mutter-Kind-Kur verweigert wird, weil die Finanzen gerade knapp sind, hat es für mich ein Geschmäckle.
Ich weiß, daß ich da sperrig unterwegs bin. Vielleicht erinnerst Du Dich, daß ich mich aus dieser Solidargemeinschaft herausgeklagt habe, weil ich nur eingezahlt hätte und nichts in Anspruch genommen. Und das geht tatsächlich etlichen Leuten ebenso. Die kriegen nicht die Behandlung, die sie gerne hätten (u.a. Cannabis als Schmerzmedikation) und sehen zu, wie andere reihenweise entgiftet werden...
Ja, liebe Rabenhenne, die mutig aus dem Fenster krächzt. Lass uns den Wurm jetzt doch nicht länger ziehen, als er ist. Deinen Einwand verstünde ich. Wenn du nur keinen Fall aus virtuos herbei fabulierter Kausalität konstruiert hättest, der besonders am Muttertag herzzerreißend flattert. Wer sagt da nicht Jawoll so isses!? Forderte ich jetzt Belege aus der Wirklichkeit, wäre ich ein Krümelpisser. Wie gesagt: Auf die Kausalität der Beispielfälle kommt es an! Ist das wirklich so? Mit einem Ja gebe ich mich nicht zufrieden.
Außerdem, was heißt hier Hoppala? Dir versuchte ich verständlich vor Augen zu führen, dass von der Gesellschaft verursachte Krankheiten selbstverständlich auch von ihr getragen werden müssen. Was du persönlich ablehnst und deshalb aus dem System ausgestiegen bist. Weil das die Gesellschaft im Fall aller Drogen, wie auch Alkohol-, Nikotin- und Arzneimittel, selbstverständlich und solidarisch tut. Also was haben die von dir zensierten Krankheiten wirklich an sich, dass sie nicht von dir ins Nest genommen werden dürfen?
Cannabis wird bei Schmerzindikation selbstverständlich verordnet, wenn gewisse Voraussetzungen erfüllt sind. Im Gesetz jedoch hat die Arzneimittelbranche ihre Präparate derart favorisieren lassen, dass Ärzte nur dann im Hinterhof wachsenden Naturstoff verordnen dürfen, wenn die Chemie von kommerziellen Präparaten nicht vertragen wird. Der Nachweis und Wälzen üppiger gesetzlicher Vorgaben ist den meisten Ärzten neben Vollbeschäftigung durch normale Patienten und normaler Bürokratie zuviel Aufwand. Das bezahlt ihnen niemand.
Ich sollte nicht so viel quaken, aber den Nonsense muss ich noch aufpicken:
Die Behandlung wäre kein Problem, würden sie um eine Cannabisentgiftung bitten. Dann bekämen sie reihenweise Schmerzmedikamente.