Noch einmal volle Pulle Schloss 🎎👹🍣 Mein Japan
Vor vielen Monden hatte ich euch bereits die Burg Tsuruga-jo vorgestellt, die ehemalige Samurai -Feste im Herzen von Aizu Wakamatsu. Und der eine oder andere von euch wird sich auch gemerkt haben, dass diese Burg in den Wirren des Boshin-Krieges belagert und letztendlich gefallen war.
In der sich anschließendes Zeit diente die Burganlage erst als Camp für die imperialen Truppen der kaiserlichen Regierung, bis die stark in Mitleidenschaft gezogen wordene Burg schließlich auf Anordnung der Regierung abgerissen wurde. Im letzten Jahrhundert befand sich dann auf dem Gelände der ehemaligen Aizu-Burg zeitweise eine Radrenn-Anlage, bis dann in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Burg wieder aufgebaut wurde und seitdem zum größten und wichtigsten Wahrzeichen von Aizu Wakamatsu fungierte. Und zusammen mit den Legeden der Stadt und ihrer Samurai-Tradition einen wundervollen Ort bietet, um ein wenig tiefer in die japanische Geschichte einzutauchen und seine eigenen Vorstellung von diesem faszinieren Land hier im fernen Osten zu bestätigen und zu pflegen.
Während unserer Trips nach Aizu hat die Tsuruga-jo Burg es wiederholt geschafft, mich in ihren Bann zu ziehen. Bei früheren Besuchen in der Stadt war ich bereits zwei Mal in und auf der Burg gewesen, so dass ich mir einen Besuch im Inneren dieses Mal gespart habe. Aber schon ein Spaziergang durch die Burganlage lässt einen die Atmosphäre und Energie dieses Ortes spüren, und ich empfinde in diesem Augenblick Japan genau so, wie es sich wohl viele Menschen vorstellen.
Deshalb lasst uns auch heute noch einmal eine Runde durch die Burganlage ziehen, denn auch bei einem wiederholten Besuch gibt es immer wieder etwas Neues zu entdecken.
Die Burg selber ist von allen Seiten von dicken Burgmauern umzogen, an dessen Aussenseite der Burggraben sich lang zieht. Diese Aussenmauern sind teilweise begehbar und man hat von hier einen wunderbaren Blick auf die Burg selber.
Die meisten Besucher schaffen es leider nicht auf die Aussenmauern, sondern gerade einmal eine Runde um die Burg herum. Aber auch hierbei hat man bereits eine guten Blick auf vor kurzem wieder renovierte und aufgehübschte Burg.
Bei einem früheren Besuch hatte ich einmal das Glück, während der Kirschblüte hier gewesen zu sein. Ein wirklich fabelhafter Anblick, aber auch in diesem Jahr konnten wir noch ein paar spätblühende Yae-zakura Bäume finden, die den Eindruck, den die Burg macht, noch ein wenig verstärkt hatten.
Im Inneren der Burganlage finden sich auch zwei Schreine, wie dieser Inari-jinja, der der Fuchsgöttin gewidmet ist, welche auch als Fruchtbarkeitsgöttin verehrt wird. Da ich beim diesjährigen Besuch in Aizu mich mal etwas genauer umschauen wollte, haben wir natürlich den Weg die Stufen rauf zum Schrein mitgenommen und fanden uns dann oben auf der Burgmauer wieder.
Die Treppe zum Schrein rauf ist eingerahmt vom mehreren Fuchsstatuen, mit Füchsen hatten wir es bei diesem Trip übrigends, wie ich euch an anderer Stelle noch einmal berichten werden.
Und auch wenn die Statuen eher in etwas unscheinbarem Grau daher kommen, sticht doch auch hier wieder, das überall in Schreinen und Tempeln sichtbare Rot hervor, und sei es nur als Hals- oder besser Hutband.
Und wo wir schon einmal auf der Aussenmauer waren, sind wir dort ein wenig langgelaufen, bis es nicht mehr weiter ging. Von dort hatten wir dann einen guten Blick über die rote Brücke die über den Burggraben in einen Nebeneingang der Burganlage führt. Hier in diese Ecke auf den Mauern kommen wirklich nur die wenigsten Besucher, aber man sollte sich halt auch nicht immer von jedem kleinen Zaun abhalten lassen.
Als wir an einen anderen Tag auf der anderen Seite der Mauer spazieren waren, konnten wir die Brücke aus einem anderen Blickwinkel sehen, von einem Ort, der dann ein wenig leichter begehbar war. Achja, hatte ich schon erwähnt, dass die Brücke auch rot ist?!
Auf der einen Seite die rote Brücke und auf der anderen Seite die Burg, eine tolle Stelle, an der man ruhig ein wenig verweilen sollte. Und dann auf der Aussenmauer weiterlaufen, um diesen tollen Anblick aus noch ein paar weiteren Blickwinkeln genießen zu können.
Die Burg Tsuruga-jo, welche zur Edo-Zeit zu einem großen Teil aus Holz erbaut war, besteht heute überwiegend aus Beton, macht aber deshalb nicht weniger her als früher. Ich selber kann von diesem Anblick gar nicht genug bekommen, und hätte ewig hier oben stehen oder sitzen können.
Gerade hier in Aizu, wo es kein einziges wirkliches Hochhaus gibt, kann man sich gar nicht vorstellen, gerade in der Mitte der Stadt zu sein. Wohin das Auge auch schwenken mag findet man nur historische japanische Architektur und man könnte fast vergessen, dass man sich dann doch im hektischen 21. Jahrhundert befindet. Ein toller Ort für eine Auszeit und eine Reise in die eigenen Gedankenwelt.
Auf der anderen Seite der Burganlage gab es einen weiteren Inari-Schrein, gewidmet der Fuchsgöttin. Im Inneren des Schreines ist ein Altar voll mit kleinen Füchsen aus Keramik, leider hatten wir zu diesem Zeitpunkt kein gutes Licht mehr, um ein ordentliches Foto zu machen. Die Sonne war bereits am Untergehen und der Tag näherte sich seinem Ende.
So wie auch unsere Runde durch die Burganlage vom Tsuruga-jo. Ein letzter Blick zurück, bei dem bei mir auch ein wenig Wehmut aufgekommen ist. Und auch Dankbarkeit, dass ich mal wieder hier sein durfte, und diesen fabelhaften Ort genießen durfte. Ich bin mir sicher, ich werde wiederkommen, nach Tsuruga-jo, der Burg der Samurai, mitten in Aizu Wakamatsu.
Und ich bin auch bald wieder zurück hier an dieser Stelle, mit weiteren Bildern und Eindrücken von unserer letzten kleinen Reise hier im Land der aufgegenden Sonne. Schaut also bitte bald wieder mal rein, denn es gibt noch eine ganze Menge zu sehen und zu entdecken.