RE: Klimawandel, Fleischkonsum und die Ernährung der Zukunft.
Vielleicht noch eine Anmerkung zum guten Udo Pollmer. Ich finde, er pauschalisiert in seinem Video zu sehr: "Tja, so sind sie halt, unsere Veganer." ist nicht das einzige Beispiel. Ich kann absolut verstehen, dass es ihn erzürnt, wenn ihm falsche Zitate untergeschoben werden (das geht übrigens vielen Grünen-Politikern nicht anders), aber es trägt eben dennoch nicht zur Versachlichung der Diskussion bei, dann gleich alle in einen Sack zu stecken und draufzuhauen.
Was das Kälberserum betrifft, hat er einerseits Recht, aber andererseits steht beispielsweise in der bereits in meinem Artikel zitierten Quelle zum 'Kunstfleisch', dass selbstverständlich nach Alternativen gesucht wird. Ich schrieb ganz bewusst von der Ernährung der Zukunft (nicht der Gegenwart).
Wenn es um Zukunftstechnologien geht, sind so gut wie immer zunächst kleinere oder auch größere Hürden zu überwinden. Ich bin mir ehrlich gesagt ziemlich sicher, dass es nicht beim Kälberserum bleiben wird.
Mich erinnert das an ein typisches Argument gegen Elektroautos, deren Akkus benötigten ja so viel Cobalt und andere Elemente, die beim Abbau Umweltschäden verursachen. Wer so etwas ins Feld führt, hätte bereits vor zwei Jahren meinen Artikel über die Firma BYD lesen können, die bereits zu diesem Zeitpunkt LiFePO4-Akkus ganz ohne Cobalt oder andere Schwermetalle verbaute (und deren Fahrzeuge übrigens auch Strom ins Netz einspeisen oder die Akkus anderer E-Autos aufladen statt nur selbst aufgeladen werden zu können).
Manchmal habe ich den Eindruck, es werde in voller Absicht nach Problemen statt deren Lösungen gesucht. :)
Ich habe auch ganz bewußt geschrieben, daß es ein Problem ist, wenn das Invitrofleisch so hergestellt wird, wie von Pollmer beschrieben. Ich muß mich ja auf seine Ausführungen verlassen, da ich mich auf dem Gebiet überhaupt nicht auskenne. Momentan scheint es noch keine Lösung des Problems zu geben. Aber die Raumschiff Enterprise Ernährung wäre sicherlich das Optimum. ;-)
Natürlich arbeitet Pollmer auch mit Verallgemeinerungen. Das ist so und dessen bin ich mir auch durchaus bewußt. Er redet ja auch gerne über die "ErnährungsberaterINNEN", die ihre Selbstkasteiung in diesem Beruf ausleben können, indem sie ihre Essstörungen ausleben und anderen aufbürden können. Auch das ist sicherlich eine Verallgemeinerung, die aber womöglich darauf fußt, daß es statistisch gesehen eine unnatürliche Häufung an Damen gibt, auf die diese Beschreibung zutrifft.
Pollmer hat z.B. auch über Waldpilze mal gesagt, wie unberrechbar und gefährlich es sei, sowas zu essen. Da kann ich sicher sage, daß es übertrieben ist. Wenn es nicht so wäre, könnte ich hier nichts mehr schreiben.... ;-)
Wie gesagt bin ich mir ziemlich sicher, dass das Kälberserum ein ähnlich überwindbares Problem ist, wie das Cobalt im Akku oder das Platin in der Brennstoffzelle.
Lies z. B. mal hier.
Es wäre echt schön, wenn es gelänge, dieses Dilemma zu überwinden. Es ist echt nicht schön ständig ausblenden zu müssen, daß man andere Lebewesen verspeist, wenn man in ein saftiges Steak beißt. Das wäre wirklich mal ein bahnbrechender Fortschritt!