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RE: Am unteren Ende der Nahrungskette
Ich versuche es einmal emotionslos und faktenorientiert zu sehen. Sage mir, wenn ich falsch liege:
- Niemand deiner "Kollegen" wird für deine Ausbildung bezahlt.
- Erfahrungen über "schludrige" PraktikantInnen liegen garantiert vor.
- Jegliche Einbeziehung deiner Person bedeutet zusätzliche Arbeit.
- Egal, welche Arbeiten du übernimmst, die Verantwortung liegt immer bei den anderen.
- Du bist, auch nach deiner Ausbildung, nicht einer von ihnen.
- Du bist nach einem überschaubaren Zeitraum nicht mehr da.
Also,
freu dich, und agiere so, wie es in deinem Sinne funktionieren könnte, aber erwarte es nicht. Das schützt dich vor Enttäuschung und Frustration.
Ich weiß, das klingt fatalistisch, könnte aber auch realistisch sein.
Oder? 😉
Ich habe heute noch mal mit dem Leiter der Pflege in der Abteilung gesprochen und er hat dann schon zugegeben, daß ihm auch alle, die irgendwas mit der Klinik zu tun haben, und seien es popelige Altenpflegehelfer ("die einjährige Ausbildung" nannte er das), in der Priorität vor jeglichem Rettungsdienstpersonal kommen ...
Dabei sind Altenpflegehelfer eigentlich nicht einmal für die Vitalzeichenkontrolle zuständig, machen die aber trotzdem so, als wären sie fertige Krankenpfleger ...
Danke für die Info,
so etwas hatte ich befürchtet. Das kann man auch in ganz anderen Bereichen beobachten. Das Stichwort dazu ist wohl "Stallgeruch".
Bedauernswert, diese Kurzsichtigkeit. Bedenkt man, dass jeder in die Lage kommen kann, einen gut ausgebildeten, kompetenten Rettungsdienst dringend zu benötigen, dann sägt dieser Mensch an dem Ast, auf dem er sitzt.
Schönen Abend noch.
Gruß, Werner
Danke ebenfalls. :)
"Nicht einer von ihnen" stimmt leider nicht ganz, denn wir sichern ja auch (Groß-)Veranstaltungen medizinisch ab, das machen keine Ärzte und Krankenschwestern..
Und jemand, der auf dem Sanka falsch behandelt wird, ist eigentlich der Alptraum für jeden Arzt. Speziell die Anästhesisten sind immer noch diejenigen, die prozentual von der Fachrichtung her am häufigsten auf den Notarztwagen anzutreffen sind. Indirekt profitieren sie also davon, wenn sie ihr Servicepersonal gut ausbilden. Auch wenn dieses Servicepersonal eher Rettungsassistenten oder Notfallsanitäter sind. Der Rettungssanitäter ist das Servicepersonal auf dem Krankentransport (der aber auch zum Notfall werden kann theoretisch) und je nach Größe einer Veranstaltung muß eine bestimmte, gestaffelte, Anzahl Rettungsassistenten, Rettungssanitäter und ggf. auch Notärzte vorgehalten werden. Also in bestimmten Situationen ist der Rettungssanitäter das höchstqualifizierte nichtärztliche Personal und muß bis zum Eintreffen des Arztes den Patienten am Leben erhalten.
Im Rahmen der teilweise unklaren Notfallkompetenz haben sich auch schon Rettungsassistenten strafbar gemacht.
Natürlich bin ich froh über jeden Brocken, habe extra eine Woche mehr drangehängt, um mehr mitzubekommen. Es ist aber frustrierend, wenn ich an einem Tag mit einem erfahrenen Pfleger bespreche, daß ich versuchen sollte, noch bestimmte Lerninhalte einzufordern, und am nächsten Tag dazu erst den Saal wechseln muß und dann mit einer jungen Ärztin, die erst am Anfang ihrer Laufbahn als Anästhesistin (und Notärztin?) steht, diskutieren muß, ob ich diese Inhalte überhaupt brauche.
Danke für deine ausführliche Antwort.
Gruß, Werner.