Mein Jahr mit NSCLC: Ein Blick zurück auf eine unerwartete Reise

in #nsclc16 days ago

Vor zwölf Monaten begann für mich eine Reise, die mein Leben für immer verändern sollte – eine Reise mit der Diagnose nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom (NSCLC). Sie begann unspektakulär, fast beiläufig, mitten in einer ohnehin schon turbulenten Zeit, kurz nach der Trennung von meiner damaligen Freundin.

Ein hartnäckiger Reizhusten nach einer Erkältung, der länger anhielt als gewöhnlich, war das erste Anzeichen. Als Asthmatiker schenkte ich dem zunächst keine übermäßige Beachtung. Es war mein Lungenarzt, der mich zu einem CT schickte, da eine bereits bekannte Bulla in meiner Lunge ungewöhnlich starke Ränder zeigte, vermutlich als Folge einer Infektion. Eine weiche Bronchoskopie folgte, doch das zweite CT brachte eine erschreckende Entdeckung zutage: eine Osteolyse, eine Knochenauflösung, im neunten Brustwirbelkörper. Der erste Verdacht auf Lungenkrebs stand im Raum und wurde vor genau einem Jahr durch eine Wirbelbiopsie bestätigt.

Die Monate nach der Diagnose sind in meiner Erinnerung verschwommen, fast wie in einem Nebel. Eine blanke Existenzangst ergriff Besitz von mir. Die Ärzte machten mir wenig Hoffnung und verwiesen auf erschreckende Statistiken: eine durchschnittliche Überlebenszeit von 36 Monaten, die Wahrscheinlichkeit, die nächsten fünf Jahre zu überleben, liege unter 30 Prozent. Die Nachricht traf mich wie ein Schlag. Therapien mit Tabletten (TKI) und Chemotherapien folgten, zehrten an meinen Kräften und raubten mir die Fähigkeit, zu arbeiten. Mein Kopf war so voll, dass ich mich kaum an Details erinnern kann, nur an ein ekelhaftes Gefühl im Magen, das sich festgesetzt hat.

Im Mai dieses Jahres traf ich eine folgenschwere Entscheidung, die gegen den ausdrücklichen Rat meines Onkologen erfolgte: Ich entschied mich für die Resektion des linken Unterlappens. Es war ein gewagter Schritt, und ich befinde mich immer noch in der Erholungsphase. Die Hoffnung, dass es der richtige Weg war, begleitet mich jeden Tag.

Diese Reise ist noch lange nicht zu Ende. Ich werde hier weiterhin berichten, von den Höhen und Tiefen, den Rückschlägen und den kleinen Siegen. Es ist ein Kampf, der Kraft und Mut erfordert, aber auch die Hoffnung, dass jeder Schritt mich dem Leben ein Stück näherbringt.

Sort:  

Während meiner Suche nach europäischen Bloggern hier auf dem Steem bin ich auf deinen Post gestoßen... und habe mich gefragt: Wer ist denn das? Haben wir ihn bisher übersehen? Nach ein paar Recherchen hat sich gezeigt, dass du nach 5 Jahren Pause nun erstmals wieder einen Post geschrieben hast, und dann noch über ein so persönliches Thema. Allerdings passt das irgendwie nicht so recht zu den bisherigen Posts...

Hast du vor, dich hier künftig häufiger zu äußern, zu beteiligen, zu netzwerken ;-) ?
Dein letzter Absatz scheint zumindest in diese Richtung zu gehen.

In diesem Sinne wünsche ich dir schon mal viel Erfolg bei deiner Reise, egal wie viele Tiefen oder Rückschläge damit verbunden sein werden.

Viele Grüße
moecki

Hi moecki,

vielen Dank für Deinen Kommentar! Ich bin vor langer Zeit auf Steemit gestoßen, weil ich eine Blogging Plattform suchte, hab mich dann aber auf DLIVE fokussiert, weil ich auch bzw. hauptsächlich streamen wollte. Mit etwas wenig Erfolg zugegeben aber das hat mir persönlich nicht so viel ausgemacht. Dann kam meine Krankheit dazwischen und alles wurde zurückgestellt.
Da die Krankheit halbwegs unter Kontrolle ist und ich psychisch wieder stabil bin, will ich dies auch mit Artikeln und Streams verarbeiten.
Ich werde hier noch den einen oder anderen Post verfassen :)

Grüße
Laokoon

Klar, wenn die Gesundheit leidet, muss man Prioritäten setzen.
Ich drücke die Daumen, dass du gut damit zurecht kommst. Für Beiträge zur Verarbeitung der Diagnose kann das Bloggen möglicherweise helfen. Je nachdem, ob es dir gut tut, darüber zu schreiben. Würde mich jedenfalls freuen, wieder einmal von dir zu lesen.

Wie ich sehe, geht's bei dir erst einmal in den Urlaub. Gute Erholung!

Team Europe appreciates your content!
chriddi, moecki and/or the-gorilla

Was war die Ursache für die Diagnose?

Rauchen? Als Asthmatiker?

Oder die topische Anwendung von Cortison Spray wie Budenosid?

Wie dem auch sei - das Leben ist ein Geschenk.

Jeder Tag aufs neue.

Bon Courage.