Massiver Angriff der Dämonen auf den kleinen Luftkurort Finsterbergen
– speziell hat man es auf den alten Mann abgesehen, der im tiefen dunklen Wald wohnt. 🙂
Auch ich habe manchmal Phasen ausgeprägter Depressionen. Alle paar Monate gibt es Zeiten, in denen bei mir gar nichts mehr geht. Gestern war wieder so ein Tag. Ich lag fast den ganzen Tag im Bett und war schon wieder nicht beim Sport. Das lag sicher daran, dass ich einen Tag zuvor den Beitrag über Ulli und sein trauriges Ausscheiden aus dem Leben veröffentlicht hatte – genau ein Jahr ist das jetzt her.
Das alles hat mich einfach nicht losgelassen. Ich habe immer wieder darüber nachgedacht. Dieser Typ hat so viel bewirkt. Für eine ganze Generation hat er vor 20 bis 25 Jahren ein Betriebssystem für Receiver geschrieben, das Zehntausende, wenn nicht sogar Hunderttausende, bei sich im Wohnzimmer stehen hatten. Auch er hatte – wie ich schon im Beitrag erwähnt habe – mit seinen Dämonen zu kämpfen. Letztlich ist er mit nicht einmal 60 Jahren eines Morgens einfach nicht mehr aufgewacht.
Hier der Beitrag, den ich meine: https://www.facebook.com/holgersplace/posts/pfbid036M5NtCySZt134wTzZL2zHgcYP9Jz6z84egPtW6RhGC5TncFAr5iuph1ug9LDPFkzl
Im Grunde hat kaum jemand davon Kenntnis genommen. Abgesehen von meinen zwei Beiträgen im letzten und in diesem Jahr hat wohl kaum jemand an ihn gedacht.
Ist das nicht schrecklich? Ein ganzes Menschenleben, all sein Tun und Handeln – durch ein Fingerschnipsen des Schicksals ausgelöscht und es interessiert einfach niemanden. Ja, so geht es Millionen von Menschen. Sie sterben, und wenn sie Glück haben, gibt es Angehörige oder Freunde, die gelegentlich zurückdenken. Doch das war’s dann auch schon.
Wenn ich weiß, dass es so ist – was erwarte ich dann? Ich erwarte gar nichts, aber ich finde es beängstigend und sehr deprimierend, wie schnell man im Meer der Vergessenheit untergeht. Ist man nicht gerade ein Massenmörder, ein Amokläufer oder gehört zu den wenigen Künstlern, die wirklich die Zeit überdauern, muss man das einfach akzeptieren. Es gibt keine Alternative. Und wenn man darüber einmal nachdenkt, oh Gott …
Naja, heute geht es mir schon wieder besser. Ich habe eben den Versand fertig gemacht für diejenigen, die noch Muster von der Salbe wollten und sie bisher nicht erhalten haben. Außerdem habe ich ein paar Ringe gefertigt. Kurz gesagt: Ich habe mich aufgerafft, und wenn man dann eine gewisse Schwelle wieder überschritten hat, geht es auch wieder aufwärts. Die Ringe sind jetzt in der Poliermaschine. Wenn sie fertig sind, bringe ich sie zur Post – und danach gehe ich schwimmen.
Das Dumme ist, ab heute sind die Bäderwelt und die Spaßbecken geschlossen. Das Sportbecken bleibt aber offen. Es kann natürlich sein, dass es jetzt hoffnungslos überfüllt ist. Dann macht das Schwimmen auch keinen Spaß. Ob ich mir den Außenbereich antue, um meine Runden zu schwimmen, weiß ich noch nicht. Aber vielleicht tut mir der Sprung ins kalte Wasser ganz gut. :)