So, mein superleckeres Zwetschgenmus ist fertig!

in Steem Germany14 days ago

Hier kommt nicht nur das Rezept, sondern auch eine Aufstellung, was der ganze Spaß gekostet hat.

Das Gewicht der entsteinten Pflaumen war 2,9 kg, dazu kamen 500 g Rohrohrzucker in Bio-Qualität. Die Pflaumen wurden zuerst abgewaschen und dann für 10 Minuten in eine Natronlauge gelegt (1 Liter Wasser mit einem Esslöffel Natron), um eventuelle Rückstände und Sporen auf der Schale abzutöten. Keine Ahnung, womit heute Obst oder Gemüse alles behandelt wird...

Dann kam noch ein gehäufter Teelöffel Zimt dazu sowie etwa 10 Zwetschgenkerne, die ich im Mörser zerkleinert und in ein Baumwolltuch mit Küchengarn eingebunden habe. Zwei Kerne je Kilo nehme ich, wäre sichergehen will wegen des cyanogene Glykosid Amygdalin kann die gerne auch ganz lassen und dann mehrere nehmen. Wer schon mal einen Zwetschgen- oder Pflaumenkern kaputt geschlagen und daran gerochen hat, weiß, dass das nach Amaretto riecht und dem Mus einen besonderen Geschmack verleiht. Viele fügen noch Essig, Rum, Anis oder Ähnliches hinzu, aber ich belasse es bei dieser Methode. Einzig fehlten mir noch einige grüne Walnüsse – die hätte ich mit reingemacht. Die kocht man dann mit und sie geben ebenfalls einen tollen Geschmack ab. Ich werde noch eine große Ladung machen und dann kommen diese Walnüsse mit rein.

Nachdem ich Zucker und Gewürze zu den entsteinten und geviertelten Zwetschgen gegeben hatte, ließ ich alles über Nacht ziehen.

Dann kam es für etwa 5 Stunden in den Backofen bei 180 °C, mit einem Holzstiel in der Ofentür, damit ein kleiner Spalt bleibt und die Feuchtigkeit entweichen kann. Als die richtige Konsistenz erreicht war, passierte ich das Mus durch meine elektrische Flotte Lotte – dieses Mal wollte ich ein besonders feines Mus haben. Anschließend füllte ich es in Gläser ab. Bei der nächsten Ladung werde ich aber auch eine Variante mit gröberen Stücken machen.

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Zur Sicherheit habe ich das Mus dann noch eingekocht – eigentlich nicht nötig, aber besser sicher als sorry. Das Einkochen im Backofen bei 90 °C dauerte noch einmal etwa 1,5 Stunden, wobei man eigentlich eher mit 2 Stunden rechnen muss, da der Backofen erst auf Temperatur kommen muss. Ich stelle meinen Ofen auf Ober-/Unterhitze 150 °C, was bei meinem Modell genau 90 °C Wassertemperatur ergibt. Die Temperatur überprüfe ich mit einem speziellen Thermometer, das in der Wanne liegt und mit einem Kabel nach außen geführt wird.Ich beginne mit etwa 60-70 °C warmem Wasser in der Wanne, sodass es nur noch 30 bis 50 Minuten dauert, bis die 90 °C erreicht sind. Dann lasse ich alles anderthalb Stunden einkochen. Zum Schluss schalte ich einfach den Herd aus und lasse die Gläser im Ofen langsam abkühlen.Wichtig zu wissen: Diese Temperaturen und Zeiten können je nach Backofenmodell variieren. Bei mir korrespondieren die 150 °C Ofentemperatur genau mit den benötigten 90 °C im Wasserbad – das habe ich durch regelmäßige Messungen bestätigt.

Hier nun die Kostenaufstellung:

  • Zwetschgen : 7 €
  • Rohrohrzucker in Bio-Qualität: 2,50 €
  • Zimt: ca. 0,50 €

Stromkosten:

  • 5 Stunden bei 180 °C (ca. 2 kW/h): 10 kW ≈ 4-5 €
  • Einkochen (2-2,5 h bei 150 °C): ca. 2 €
  • Geschirrspüler zum Sterilisieren: ca. 1 €

Insgesamt also etwa 5-7 € Energiekosten.

Das Zwetschgenmus wiegt etwa 1,2 kg und wurde auf 10 x 100-ml- und 1 x 200-ml-Glas verteilt. Für neue, sterile Gläser und Deckel kann man pro Glas etwa 1 € (inkl. Versand) rechnen.

Wie ihr seht, nicht gerade billig – aber man weiß, was drin ist, und der Geschmack ist einfach außergewöhnlich gut! Die Herstellungskosten liegen bei etwa 2 € pro 100-ml-Glas bzw. 3 € für 200 ml (alles grob geschätzt).

Zur Arbeitszeit: Ich bin vielleicht etwas zu genau – ich nehme jede Pflaume dreimal in die Hand (waschen, nach dem Natronbad noch einmal spülen, entsteinen). Klar geht's einfacher, aber so mache ich's halt. Reine Arbeitszeit: ca. 1 Stunde. Dazu kommen die 5 Stunden Kochzeit, in denen man alle 30 Minuten nachschauen sollte, um alles umzurühren.

Geht man vom Mindestlohn (15 €/h) aus, läge das Zwetschgenmus sicherlich bei 4–5 € – wofür sollte man das dann verkaufen, lohnt sich absolut nicht, denn dann müsste man schon 10 € für ein Glas Zwetschgenmus nehmen. wenn man dann noch die gigantischen Versandkosten in Deutschland langsam dazu rechnet, Minimum 5 € als Päckchen wäre man 15 € los, deshalb lieber selbst machen!

Deshalb wäre es besser, gleich 5 oder 10 kg auf einmal zu machen.

Aber das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen! Ein tolles Zwetschgenmus, das wirklich jeder nachkochen kann – und das schmeckt einfach fantastisch!

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Hab's vor Jahren einmal.gemacht.

Nie wieder!

Daher Respekt für Deine Ausdauer.

Schmeckt bestimmt bombig.

👍👍👍