Liebe auf den ersten Blick
Anfang Juli 2022 waren wir zum ersten Mal am Walchensee. Damals schon, um die Aufgabe Haus- und Katzensitting zu erfüllen. Natürlich blieb genügend Zeit, um die Umgebung und den türkisblauen, klaren See zu erkunden.
Der 6. Juli 2022 sollte ein unvergesslicher Tag werden. Zum ersten Mal sah ich sie.
Während ich am Ufer des Walchensees entspannte, legte ein junges Paar mit einem ungewöhnlichen Boot direkt neben uns an – einem Tiwal 3, einer aufblasbaren Segeljolle. Wir kamen ins Gespräch – und ich durfte ein paar Schläge mit der Jolle segeln.
Es war Liebe auf den ersten Blick: wendig, direkt, unkompliziert – und dabei erstaunlich sportlich.
Im Frühjahr des Folgejahres (2023) bestellte ich mir mein eigenes Tiwal 3 – direkt aus Frankreich. Seither bin ich regelmäßig damit auf den Leipziger Seen unterwegs, und jedes Jahr nehme ich es mit hier her, an den Walchensee.
Die Tiwal 3 ist eine aufblasbare Segeljolle, die in zwei Packtaschen passt und sich selbst in einem kleinen PKW transportieren lässt. Der Mast besteht aus fünf etwa 1 m langen Carbon-Rohren, die einfach zusammengesteckt werden.
Ich habe mich bei der Bestellung für das größere, 7,0 m² große Segel mit Reffoption entschieden. Das Reff habe ich bisher nur einmal genutzt und halte es mittlerweile für verzichtbar. Meist segle ich direkt mit voller Besegelung – und genieße das sportliche Fahrverhalten.
Aufbau – Schritt für Schritt
Zuerst wird der Bootskörper entrollt und aufgepumpt. Das erledigt eine akkubetriebene Druckpumpe automatisch. Dann wird das Rigg montiert. Es besteht aus sechs Alu-Rohren, der Ruderbefestigung und der Masthalterung (Stahl). Die Teile werden mit Steck- und Klickverbindungen zusammengefügt.
Dann wird das Segel entrollt und drei Segellatten aus Fiberglas eingeführt. Sie stabilisieren das Profil des Segels. An der Unterkante (Unterliek) des Segels wird in die dafür vorgesehene Tasche ein zweiteiliger Baum (ebenfalls aus Fiberglas) eingeführt.
Nachdem ich den Mast, welcher aus fünf Carbon-Rohren besteht, zusammengesteckt und von unten in das Segel geschoben habe, kann ich das Segel aufrichten...
...und auf die bereits montierte Masthalterung (Mastfuß) setzen.
Nun wird das Segel noch mit einer kurzen Spannleine und dem Unterliekstrecker gesichert.
Zuletzt wird die Großschot von der vorderen Umlenkrolle über Rollen und Schlaufen am Unterliek des Segels bis zum Traveller am Heck und zurück zum Schothorn geführt und dort mit einem Palstek befestigt.
Der Aufbau geht mittlerweile in 20 Minuten – von den ersten Handgriffen bis zur segelfertigen Jolle.
Und dann heißt es: Leinen los!
Die Tiwal ist meine Liebschaft – meine Leidenschaft gehört jedoch den großen Yachten. Aus ökonomischen Gründen ist das Segeln auf größeren Schiffen für mich derzeit nur etwa einmal im Jahr möglich. Doch die Freude daran ist umso intensiver.
Nur dieses Jahr hat es aus bestimmten Gründen nicht geklappt. Doch eines ist sicher: Nächstes Jahr gehe ich wieder auf große Fahrt im Mittelmeer.
Ob dir die Fachbegriffe vertraut sind oder sie dir wie „spanische Dörfer“ vorkommen – frag dich einfach, ob du bei meinem nächsten Segeltörn im Mittelmeer dabei sein möchtest. ⛵
... und ich war im Juni diesen Jahres in unmittelbarer Nähe des Walchensees wandern, nämlich zum Herzogstand. Von dort hat man einen herrlichen Ausblick auf den See... wie fast den ganzen Wanderweg lang. 👍
Ich drücke dir für den Segeltörn im nächsten Jahr alle Daumen! ☀️
Dankeschön. Ja, da hast du Recht, Auf dem Herzogstand hat man ein super Aussicht auf den See und die gesamte Umgebung. Besonders bei klarem Wetter.
Und das Dingelchen ist vertrauenswürdig??? Ein Segelboot hat doch normal ein ordentliches Schwert für die Aufrichtung... Mit so einer besseren Schwimmhilfe stehst Du doch immer kurz vor dem Verderben?!
Die Tiwal hat ein ordentliches Steckschwert. Braucht man, um "Hart am Wind" segeln zu können. Zum Aufrichten haben richtige Yachten eine mehrere Tonnen schwere "Kielbombe". Die Tiwal ist eine Segelyolle, keine Yacht, Dennoch kann man damit in Küstennähe sogar auf dem Meer segeln. Guckst du hier:
und hier:
Hihi... Bei der Erwähnung von einem Schwert und einer Art Schlauchboot in einem Satz höre ich nur: "Pfffffffff...!" ;-)) Ja, okay. Also es ist schon sehr klein.