Ein kurzer Blick in die Jōmon-Zeit 👹🍣🎎 Mein Japan
Wir waren mal wieder im Museum gewesen und es war wie üblich ziemlich lehrreich. Je länger ich hier in Japan lebe, desto mehr lerne ich über die Geschichte dieses fantastischen Landes. Nun ja, so sollte es normalerweise auch sein, wenn man über längere Zeit in einem anderen Land lebt - aber ich habe dabei auch noch richtig Spaß. So wie in jenm Museum, dass uns insbesondere den Jomon-Zeit genannten Abschnitt der japanischen Geschichte ziemlich nah gebracht hat.
Die Jōmon-Zeit (縄文時代, Jōmon jidai) ist eine Periode der japanischen Vorgeschichte, die von etwa 14.000 v. Chr. bis 300 v. Chr. dauerte. Sie ist bekannt für ihre Jäger-Fischer-Sammler-Kultur, die allmählich sesshaft wurde und eine der ältesten Keramiken der Welt entwickelte. Die Jōmon-Zeit endete mit dem Beginn der Yayoi-Zeit, als der Nassreisanbau eingeführt wurde und der Kontakt mit dem asiatischen Festland zunahm.
Und genau aus dieser Zeit habe ich mir und auch euch ein paar Bilder mitgebracht. Zuerst sehen wir eine Winterszene, in der Jäger einen Hirsch erlegt haben. Der Winter mus für damalige Kulturen die härteste Zeit gewesen sein, in der es nicht immer leicht war, an genug Nahrung für den ganzen Stamm zu kommen.
Der Frühling war da nicht ganz anders, vor allem zum Anfang dieser Jahreszeit. Noch gab es nur wenig Nahrung in den Wäldern zu finden, und die Menschen der damalige Zeit mussten genau wissen, welche Wurzeln und Blätter sie in diesen frühen Monaten wo finden können. Die Natur musste sich ja erst noch entfalten, was gleichermaßen für die Tier- und auch die Pflanzenwelt galt.
Es wäre wahrscheinlich ein wenig weit hergeholt, den Sommer als Zeit des Überflusses zu bezeichnen. Aber zumindest war es warm und das Leben war ein wenig angenehmer als in den kalten Monaten zuvor. Und wenigstens konnte man nun auch im Meer eine ganze Menge an Nahrung finden. Wenn man geschickt und findig war, gab es nun ordentlich Fisch auf der Speisekarte und auch Muscheln wurden in großen Mengen aus dem Wasser geholt. In manchen Gegenden soll es meterhohe Muschelschichten, die davon Zeugen, wie viele von diesen Meeresfrüchten die Menschen damals verspeist haben.
Der Herbst war angeblich die Zeit, in der die Menschen am meisten zu tun hatten. Nun mussten Vorräte gesammelt und die Häuser noch einmal auf den nahenden Winter vorbereitet werden. Auch damals haben die Menschen bereits gelebt, geliebt und gelitten, und es besteht wahrscheinlich kein Grund, diese Periode zu romantisieren. Aber zumindest hatten die Menschen in jener Zeit, wie auch in der Jōmon-Kultur eine viel engere und tiefere Verbindung zur Natur und zu ihrer eigenen Umgebung. Das ist etwas, was uns in der heutigen Zeit leider abhanden gekommen ist, worauf wir uns ruhig noch einmal besinnen könnten.
Und nicht nur wegen diesem Denkanstoss war unser Museumsbesuch eine großartige Idee gewesen. Es ist nicht nur für die Kleine sondern auch für uns Große immer wieder gut, sich vor Augen zu fphren, wo wir denn herkommen. Am Ende sind sich viele Menschen der damaligen Zeit überall auf der Welt ziemlich ähnlich gewesen. Wenn auch es in einigen Regionen vielleicht ein wenig härter gewesen ist, vor allem in den kälteren Monaten des Jahres. Das kann man bis in die heutige Zeit spüren, und das prägt auch in diesem Jahrtausend die Menschen in dem Landstrich Japans, in dem ich derzeit verweilen darf.
Mal schauen, wann und wo ich das nächste Mal etwas dazulernen kann. Eigentlich gibt es dazu fast jeden Tag die Gelegenheit, wir müssen uns nur darauf einlassen. Und wenn dann jemand mal einen Museumsbesuch vorschlägt, sollte man besser nicht abschlagen...