Japaner sind Schweine 👹🍣🎎 Mein Japan

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Aus der Zeit, als die ersten Europäer das amerikanische Festland besiedelten und in Besitz nahmen, ist überliefert, dass viele der amerikanischen Ureinwohner überrascht und wohl auch geschockt waren, ob des Mangels an persönlicher Hygiene und Reinlichkeit, der bei den bleichen Neuankömmlingen vorherrschte. Im Gepäck hatten die europäischen Eroberer damals auch einige Krankheiten, denen die von uns auch heute noch Indianer genannten Ureinwohner nichts entgegen zusetzten hatten, und von denen sie oft bereits dahin gerafft wurden, bevor sich überhaupt einen der Neuen zu sehen bekamen.

Das sei nur am Rande erwähnt, aber überliefert ist auch, dass es die amerikanischen Ureinwohner in Sachen Sauberkeit recht gründlich gehalten haben, und sich daher regelmäßig wuschen. Was man von den damaligen Europäern eher nicht behaupten konnte, welche wohl buchstäblich bis zum Himmel gestunken haben müssen.

Die Zeiten haben sich geändert und in Sachen Körperhygiene haben wir Europäer seitdem große Fortschritte gemacht. Nun wird auch in unseren Breiten geduscht und gebadet, und Reinlichkeit zählt mittlerweile zu den Tugenden.

Auch in Japan gibt es eine Jahrhunderte alte Badetradition und die Menschen hier sind äußerst stolz auf ihre Onsen genannten Thermalbäder, welche nicht nur der Reinigung, sondern auch der Entspannung dienen und aus dem Leben eines normalen Japaners gar nicht wegzudenken sind.

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Für die Nutzung eines Onsen gibt es einige Regeln, zu denen vor allem das Verbot von Tätowierungen gehört. In Japan werden diese auch heute noch mit den Vertretern der Yakuza, der japanischen Mafia, in Verbindung gebracht, welche man aus diesen Etablissements wohl fernhalten möchte. Aber viel wichtiger ist wohl die Aufforderung, sich vor dem Baden erst einmal zu waschen, was bei jedem logisch denkenden Menschen eigentlich auf keinen Widerspruch treffen sollte. Gerade da es sich um Gemeinschaftsbäder handelt, möchte man nur ungerne mit dem Schmutz der anderen Badegäste um die Wette schwimmen, und so wäscht man sich vor dem Baden erst einmal gründlich ab. Genau so wird das auch in den eigenen vier Wänden gehandhabt, wo sich die einzelnen Familienmitglieder auch vor der Badewanne waschen, bevor man sich dann langsam in das heiße Wasser gleiten lässt, wo man dann wohlig für eine Weile einweichen kann. Auch dieses Wasser wird für die gesamte Familie genutzt und deshalb so sauber gehalten, wie nur möglich.

Aber im Laufe der Zeit habe ich während meiner Onsenbesuche so einige Badegäste erlebt, die es mit den Bräuchen und Regeln nicht so genau nehmen. Klar sind Regeln auch immer dazu da, um gedehnt und gegebenenfalls auch gebrochen zu werden, aber in einigen Fällen liegt ihr Sinn und Nutzen klar auf der Hand und lässt sich nicht abstreiten.

Sollte man zumindest denken, obwohl es wie gesagt, auch bei der Aufforderung, sich vor dem Gemeinschaftsbad zu waschen, immer wieder ein paar Auffällige gibt, die sich dem komplett zu entziehen wollen. Anstatt sich erst einmal zu waschen, schleicht man träge direkt zum heißen Badebecken, wo man dann eintaucht, und zu hoffen scheint, dort seinen Schmutz auf einen Schlag und ohne weiteres Zutun loszuwerden.

Nun ja, mir ist es auch bei meinem allerersten Onsenbesuch nicht schwergefallen, dieser so einfachen und leicht verständlichen Anstandsgeste nachzukommen. Aber einigen Menschen scheint bereits dies zu viel zu schwer und lieber lässt man seine Mittwelt an seinem eigenen Schmutz teilhaben.

Wenn ich dann später von diesbezügliche Erlebnissen erzähle, ernte ich oft Unglauben und Überraschung. Was, hier in Japan? Unmöglich!

Aber je mehr ich nun darauf achte, desto öfter fallen mir die Waschverweigerer auf, die manchmal auch nach dem Baden im Gemeinschaftsonsen sich nicht die Mühe machen, sich noch einmal abzuspülen. Auch nach langem Überlegen kann ich mich hier nur ungläubig wundern, auch wenn dieses asoziale Verhalten zum Glück aber dann doch nicht die Regel darstellt. Und bevor jemand anfängt, auf die jüngere Generation zu schimpfen, es handelt sich meist auf ältere Vertreter der Gattung Mann. Aus dem Frauenbereich kann ich leider nicht mit eigenen Erfahrungen dienen, dort werde ich wohl demnächst mal eine Undercover-Mission starten müssen.

Von meinen Erfahrungen mit dem Händewaschen hatte ich vor einigen Jahren bereits schon mal berichtet, und leider wurden diese Erfahrungen immer wieder bestätigt. Nur all zu gerne verlässt die Männerwelt hier im Lande die Toilettenräume, ohne die Waschbecken auch nur eines Blickes zu würdigen. Wahrscheinlich freut man sich schon zu sehr, sich gleich im Anschluss mit seinen eigenen Fingern einen leckeren Happen zu schnappen und sich diesen genüsslich in den Mund zu schieben.

Genau aus diesem Grund bin ich eigentlich ganz froh darüber, dass sich das frohe Händeschütteln hier im Fernen Osten noch nicht durchgesetzt hat und sich die Menschen lieber den ganzen Tag über verbeugen. Mit einem Kopfnicken zur Begrüßung kann ich ganz gut leben, und auf feuchte Umarmungen und Brüderküsse verzichte ich aufgrund der obigen Ausführungen dann doch ganz gerne. Körperkontakt entbehre ich in meinem derzeitigen Leben nun wirklich nicht, aber den kann ich mir zum Glück meist aussuchen.

Und ja, trotz allem werde ich mir auch die nächste Gelegenheit auf einen Onsenbesuch nicht entgehen lassen. Mit vorheriger und abschließender Wäsche...

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