Bring mich doch mal jemand mit nach Hause!
Ich gehe nicht oft in Clubs, aber eines beneide ich an Clubs, Kneipen und Bars: die Möglichkeit, etwas zu sagen, ohne Angst vor Verurteilung zu haben. Es ist der Ort, an dem rohe Emotionen herausströmen, Wahrheiten frei herauskommen, Herzen offen aussprechen; nicht in Verteidigung, sondern im Rhythmus der Beats und der Bierchen.
Wisst ihr, was daran so lustig ist? Ich beobachte gerne Leute im Club. Wie die Heuchelei wie ein Wintermantel abgeworfen wird und eine ganz neue Persönlichkeit entsteht. Eine lustige, freie, wilde Persönlichkeit. Eine, die sich nicht schämt, ihre Meinung klar zu sagen. Ich mag keinen Alkohol, er hat mir geschadet, aber irgendwie beneide ich ihn für einen kurzen Moment um den Mut, der damit einhergeht.
Einmal war ich mit meiner Freundin im Club. Sie hat ihren Alkoholkonsum nicht genau eingeschätzt, aber das war kein Problem, da ich nüchtern war. Auf dem Heimweg beschloss ich, sie zu mir zu bringen, da sie gerade umgezogen war und mein innerer Kompass sich weigerte, zu mir zu kommen. Als ich sie bat, auszusteigen, rief sie etwas zu laut: „Das ist nicht mein Platz. Jemand soll mich mitnehmen!“ Ich konnte mich nicht einmal schämen … es war lustig zu hören, wie sie klarstellte, dass sie in ihrem eigenen Bett schlafen wollte.