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RE: Vom Verzicht der Gegenwart für eine Hoffnung auf Zukunft

in #zins7 years ago

Man sollte stets betonen, dass die VWL immer nur in Modellen diskutiert und arbeitet. Man sollte es also immer nur als Instrument zur Anschauung begreifen und niemals beginnen es dogmatisch auszulegen (was die Neoliberalen im übrigen sehr gerne tun und aus meiner Sicht eben auch eher den Idioten zuzuordnen sind ...).

Ich habe bewusst eben auch ein wenig Kritik angedeutet, da es in der Welt eben an extrem vielen Stellen sehr krankt. Der ganze Anleihenmarkt momentan ist in der Tat etwas, wo man seine Stirn runzeln darf und wirklich extrem viel schief läuft. Alleine ein System bei den eben der Preis von etwa negativ wird, sollte man schon rein logisch wirklich in Frage stellen. Und eine Gerechtigkeitsfrage ist eben auch noch lange nicht inklusive. Den ein solches System funktioniert eben auch nur dann vernünftig, wenn jeder auch die Möglichkeit hat ein Einkommen zu erwirtschaften. Erwürgt man den Kreditnehmer und schafft ein eher feudales System, kollabiert das ganze in sich und wir haben durchaus Kräfte, die dies anstreben.

Den Linken empfehle ich ja auch durchaus immer sich aktiv am Kapitalmarkt zu beteiligen und die Erträge dann zu ihren Zwecken einzusetzen. Ich bin mir sicher, dass es auf diese Weise unterm Strich wesentlich mehr erreichen würde. Das mag man dann nicht toll finden, aber eine gewisse Adaption gehört eben auch dazu, wenn man erfolgreich sein will. Den wie Du bereits sagst, wir es letztendlich genutzt wird, kann man beeinflussen. Man denke nur mal an die Nonnen, die mittels Einkauf bei Ruger sie zu mehr Transparenz verdonnerten. Der CEO sah nicht umsonst so ... unerleichtert aus ;)

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Nonnen und Ruger?
Kannst du das kurz erklären? Ich denke da ist was an mir vorbeigegangen.

Gerne. Ich verlinke mal den SPON-Artikel dazu: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/nonnen-zwingen-waffenhersteller-ruger-zu-mehr-transparenz-a-1207130.html

In diesem Fall hat also eine religiöse Gruppierung angefangen von Ruger Aktien zu erwerben. Da diese sie eben zu Besitzern macht, können sie eben Einfluss auf Geschäftsentscheidungen nehmen und auch z.B. den Vorstand und Aufsichtsrat austauschen. In diesem Fall haben sie eine Transparenzoffensive gestartet, so dass Ruger über die Gefährlichkeit von Waffen für Verbraucher und auch dem Unternehmen Stellung zu nehmen. Damit überzeugten sie auch einen anderen Anteilseigner - Blackrock - einem der größten Vermögensverwalter weltweit, der dem Antrag folgte und es somit zu einer Mehrheit gekommen kam. Der Versuch Ruger aus der NRA herauszulösen scheiterte allerdings.

Der CEO hat entsprechend über lange Zeit Schnappatmung gehabt, weil der eben dachte er sitzt im falschen Film. Aber gut, dreht ein Aktionär am Rad, kann man nichts machen - ist halt der Chef!

Ich persönlich glaube, dass gerade Umweltverbände auf diese Weise durchaus einiges an Druck aufbauen können. Folgen Sympathisanten einem solchen Aufruf und kaufen sich ein, kann da doch so einiges mit gelenkt werden. Selbst dezentral mit einem entsprechenden Aufruf, kann man sicherlich immer ein paar mehr Kleinaktionäre sammeln als man es zunächst erwarten würde ;)